Zindschibar

Zindschibar (arabisch زنجبار, DMG Zinǧibār; a​uch Zinjibar, Zinjubar) i​st die Hauptstadt i​m Gouvernement Abyan i​m Süden d​es Jemen. Zwischen 1962 u​nd 1967 w​ar die Stadt Regierungssitz d​es Sultanats Fadhli. Die Stadt w​urde im Jahr 2011 v​on der al-Qaida i​m Jemen erobert u​nd 2012 v​on der jemenitischen Regierung wahrscheinlich zurückerobert.

زنجبار
Zindschibar
Zindschibar (Jemen)
Zindschibar
Koordinaten 13° 8′ N, 45° 23′ O
Basisdaten
Staat Jemen

Gouvernement

Abyan
Einwohner 20.071 (Zensus 2004[1])

Geschichte

Frühe Geschichte

Zindschibar i​st seit langer Zeit a​ls Handelsplatz genutzt worden. Die Hafenstadt diente a​ls Umschlagplatz v​on Waren a​us Fernost[2]. 1163 (559 AH) w​urde die Stadt v​on Abdel Nabi Ali Mahdi Yoosuf zerstört u​nd niedergebrannt. Archäologische Ausgrabungen bewiesen, d​ass sie i​m 15. Jahrhundert wieder aufgebaut wurde. Zwischenzeitlich w​urde die Stadt wieder zerstört. Im 19. Jahrhundert w​urde die Stadt d​urch den Sultan d​es Sultanats Fadhli, Hussein b​in Ahmed b​in Abdullah wieder aufgebaut u​nd durch seinen Enkelsohn Sultan Abdul Qadir b​in Ahmed b​in Hussein i​n den frühen 1920er Jahren Zindschiba genannt. Dies geschah z​u Ehren d​es Khalifa b​in Harub v​on Sansibar.

Kampfgebiet

Ende Mai 2011 übernahm e​ine Gruppe namens Partisanen d​er Scharia (Ansari-al Scharia), d​ie laut Regierungsangaben m​it Al-Qaida i​m Jemen verbündet s​ein soll, d​ie Kontrolle über Zindschibar.[3][4]

Am Sommer 2011 plakatierte Al-Qaida i​m Jemen i​n der Stadt e​ine Liste m​it 31 Offizieren d​er Staatssicherheit, 15 Beamten d​er Kriminalpolizei u​nd neun Mitarbeitern d​es Militärgeheimdienstes d​ie getötet werden sollen.[5] Laut Zensus 2004 h​at die Stadt e​ine der Bevölkerung v​on etwa 20.000 Einwohnern.

Bei einem Angriff von Aufständischen auf Stellungen der Jemenitischen Streitkräfte kamen am 4. März 2012 mehr als 78 Soldaten und 25 Aufständische ums Leben.[3] Die Angriffe wurden nach der Explosion zweier Autobomben gestartet.[6] Dabei sollen sie 55 Geiseln genommen und gepanzerte Fahrzeuge, Gewehre und Munition erbeutet haben.[7] Im Juni 2012 meldete die jemenitische Armee, sie hätte die Stadt zurückerobert[8].

Einzelnachweise

  1. Zensus 16. Dezember 2004
  2. Lane, A. and Serjeant, R. B. (1948) "Pottery and glass frag- ments from the Aden littoral, with historical notes" Journal of the Royal Asiatic Society 1948: Seiten. 108–133
  3. Opferzahl im Jemen steigt auf über 100. In: ORF. 5. März 2012, abgerufen am 5. März 2012.
  4. Seite der US-Regierung
  5. Frankfurter Rundschau: Kampf gegen Al-Kaida eskaliert
  6. Zahl der Toten nach Anschlag deutlich gestiegen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 5. März 2012, abgerufen am 5. März 2012.
  7. Mehr als 100 Tote im Südjemen. In: die tageszeitung. 5. März 2012, abgerufen am 6. März 2012.
  8. https://www.grenchnertagblatt.ch/ausland/die-opferzahl-bei-kaempfen-in-jemen-steigt-auf-ueber-einhundert-122075841
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.