Ziegelgelber Schleimkopf
Der Ziegelgelbe Schleimkopf (Cortinarius varius), auch Semmelbrauner oder Semmelgelber Schleimkopf genannt, ist eine essbare Pilzart aus der Familie der Schleierlingsverwandten (Cortinariaceae).
Ziegelgelber Schleimkopf | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Ziegelgelber Schleimkopf (Cortinarius varius) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Cortinarius varius | ||||||||||||
(Schaeff. : Fr.) Fr. |
Merkmale
Makroskopische Merkmale
Der Ziegelgelbe Schleimkopf fruktifiziert in Gruppen. Der (3–)4–12 cm durchmessende Hut ist jung halbkugelig, später gewölbt und schließlich abgeflacht. Die glatte, trocken glänzende und feucht schmierige Huthaut hat eine hellbraune bis rötlichbraune Farbe. Das weißliche Fleisch (Trama) hat keinen besonderen Geruch und schmeckt mild. Bei Kontakt mit Kalilauge (KOH), Natriumhydroxid- (NaOH) oder Ammoniaklösung verfärbt es chromgelb. Die am Stiel ausgebuchtet angewachsenen und eng stehenden Lamellen sind fliederlila und mit zunehmender Sporenreife braun gefärbt. Die für die Gattung namensgebende spinnwebenartige Teilhülle (Cortina) aus feinen, seidigen Fasern und die am Hutrand hängenden Überreste davon verschwinden je nach Witterung früh. Der weißliche, keulenförmige Stiel wird 5–8(–12) cm lang und ist vollfleischig, faserig und hat eine von der Cortina hinterlassene Ringzone.
Mikroskopische Merkmale
Die Sporen messen 9,5–15 × 5,5–7,5 Mikrometer. Sie sind braun, mandelförmig, warzig ornamentiert und haben einen deutlichen, schiefen Hilarappendix.
Artabgrenzung
Seine Gattung, die Gattung der Schleierlinge, umfasst viele ähnliche Arten, viele giftige – auch potenziell tödliche, viele ungenießbare und noch viele von unbekannter Giftigkeit. Als wichtigste Unterscheidungsmerkmale für den Ziegelgelben Schleimkopf gelten die Hut-, Lamellen- und Fleischfarben.[1][2][3][4]
Ökologie und Phänologie
Er lebt bevorzugt in kalkhaltigen Böden in Mykorrhiza-Symbiose mit Nadelbäumen.
Er fruktifiziert zwischen Juli und Oktober bis zum ersten Frost.
Bedeutung
Er wird als Speisepilz gesammelt.
Systematik und Taxonomie
Die erste bekannte wissenschaftliche Beschreibung der Art stammt von Jacob Christian Schäffer. Er beschrieb sie 1774 als Agaricus varius.[5] Den heutigen Namen erhielt sie 1838 von Elias Magnus Fries.[6]
Quellen
- Gerlinde Hausner: Pilze. Die wichtigsten Speise- und Giftpilze. 2. Auflage. BLV Verlagsgesellschaft mbH, München 1991, ISBN 3-405-13811-6, S. 104.
- Hans E. Laux: Der große Kosmos-Pilzführer. Alle Speisepilze mit ihren giftigen Doppelgängern. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2001, ISBN 3-440-08457-4, S. 374.
- Hans E. Laux: Essbare Pilze und ihre giftigen Doppelgänger. Pilze sammeln – aber richtig. Kosmos Verlags-GmbH, Stuttgart 2005, ISBN 978-3-440-10240-4, S. 41.
- Markus Flück: Welcher Pilz ist das? 3. Auflage. Franckh-Kosmos Verlag, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-440-11561-9, S. 293.
- Jacob Christian Schäffer: Fungorum qui in Bavaria et Palatinatu Nascuntur Icones. Band 4, 1774, S. 20 (Latein).
- Elias Magnus Fries: Epicrisis systematis mycologici. seu synopsis hymenomycetum. Typographia Academica, Upsala 1838, S. 258 (Latein, google.de).