Zentrum für Religionspädagogische Bildungsforschung
Das Zentrum für Religionspädagogische Bildungsforschung (ZRB) ist ein 2011 gegründetes, interfakultäres Forschungszentrum der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Zentrum
Das ZRB widmet sich der Begleitung, Anregung und Durchführung wissenschaftlicher Forschungsarbeiten, die religiöse Bildungsprozesse untersuchen. Bei der Arbeit des Zentrums stehen vergangene und gegenwärtige Bildungsprozesse im Fokus, so dass historische, systematische sowie empirische Methoden die Forschungsarbeit bestimmen. An der Friedrich-Schiller-Universität Jena ordnet sich das Forschungszentrum der Profillinie „Liberty“ zu, innerhalb der Theologischen Fakultät der Universität Jena prägt es die Profillinie „Religiöse Bildung im Kontext sozialer Wandlungen“. Das ZRB richtet seine Arbeit explizit auf aktuelle Herausforderungen religiöser Bildung aus, um einen Beitrag zu einer zeitgemäßen religionspädagogischen Arbeit in Familie, Schule, Gemeinde, Medien und Gesellschaft leisten zu können.
Zur Arbeit des ZRB gehört dabei u. a. die Ausrichtung deutschlandweiter und internationaler Fachtagungen, so der Tagung „Zwischen dem Anspruch auf ein selbstbestimmtes Alter und der Einsicht in die Unverfügbarkeit des Lebens – Religiöse Bildung als Ressource“ (2015; Tagungsband[1]), der Tagung „Religiöse Reden in postsäkularen Gesellschaften“ (2015; veranstaltet gemeinsam mit den Lehrstühlen für Systematische Theologie und Religionspädagogik der Universität Jena; Tagungsband[2]) und der Tagung „Konfessionslosigkeit heute. Zwischen Religiosität und Säkularität“ (2013; veranstaltet gemeinsam mit den Lehrstühlen für Systematische Theologie und Religionspädagogik der Universität Jena; Tagungsband[3]).
Ein wichtiges Projekt des ZRB ist das im Jahr 2015 im Kontext der sog. europäischen Flüchtlingskrise begründete „KuRs.B-Projekt“.[4] In diesem Projekt widmet sich das ZRB der Entwicklung und Implementierung einer kultur- und religionssensiblen Bildungskonzeption, die den Herausforderungen und Chancen der Migrationsgesellschaft gerecht wird. Konkret wird hierzu das thüringenweite Fort- und Weiterbildungsprogramm „Unterschiede wagen – Gemeinsamkeiten profilieren“ konzipiert und durchgeführt. Dieses besteht aus zwei Teilen: Abrufangebote für Kindertagesstätten und Schulen, die zu Inhouse-Seminaren, Fachtagen und sog. Nachmittagsvorlesungen ausgestaltet werden können, sowie Zertifizierungskurse für pädagogische Fachkräfte. Weiterhin wird eine Prozessbegleitung für pädagogische Einrichtungen angeboten und die Nachbetreuung der fort- und weitergebildeten pädagogischen Fachkräfte gewährleistet. Hinzu tritt eine durch die Arbeitsstelle vollzogene wissenschaftliche Begleitforschung.
Personell besteht das Zentrum aus ca. 20 ordentlichen Mitgliedern. Hinzu treten ca. 20 außerordentliche Mitglieder, die aus der Universität Jena, aber auch deutschlandweit weiteren Universitäten stammen. Die Arbeit des Zentrums wird durch einen internationalen Beirat begleitet[5].
Direktor des ZRB ist seit seiner Gründung im Jahr 2011 Michael Wermke,[6] Inhaber des Lehrstuhls für Religionspädagogik der Friedrich-Schiller-Universität Jena.
Struktur
Strukturell ist das ZRB in drei Ressorts und drei Arbeitsstellen gegliedert.
Ressorts:
- Religiöse Bildung im Kontext von Säkularisierung und religiöser Pluralisierung
- Religiöse Bildung in historischer Perspektive
- Religiöse Bildung in Schule, Religionsunterricht und Lehrer*innenbildung
Arbeitsstellen:
- Arbeitsstelle für religiöse Bildung im Thüringer Bildungsplan bis 18 Jahre
- Arbeitsstelle für kultur- und religionssensible Bildung (KuRs.B-Projekt)[7]
- Arbeitsstelle für das Digitalisierungsprojekt „Kirchliches und schulisches Zeitschriftenwesen“
Kooperationen
Das ZRB arbeitet mit Kooperationspartnern aus Jena, Thüringen und ganz Deutschland zusammen. Eine besonders enge Kooperation besteht beispielsweise zur Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek und zum Fachdienst für Jugend & Bildung der Stadt Jena.
Publikationen (Auswahl)
- Miriam Beier, Holger Gabriel, Hans-Martin Rieger, Michael Wermke (Hrsg.): Religion und Bildung – Ressourcen im Alter. Zwischen dem Anspruch auf Selbstbestimmung und der Einsicht in die Unverfügbarkeit des Lebens. Leipzig 2016.
- Ralf Koerrenz, Gisela Mettele, Michael Wermke (Hrsg.): Bildung und Religion. Dokumentation der Gründungsveranstaltung des „Zentrums für Religionspädagogische Bildungsforschung“. Jena 2012.
- Miriam Rose, Michael Wermke (Hrsg.): Religiöse Reden in postsäkularen Gesellschaften. Leipzig 2016.
- Miriam Rose, Michael Wermke (Hrsg.): Konfessionslosigkeit heute. Zwischen Religiosität und Säkularität. Leipzig 2014.
- Michael Wermke: Die Konfessionalität der Volksschullehrerbildung in Preußen. Ein Beitrag zum Schulkampf in der Weimarer Republik. Leipzig 2016.
- Michael Wermke (Hrsg.): Säkulare Selbstbestimmung versus religiöse Fremdbestimmung. Zur Kritik an der öffentlichen Debatte um das Beschneidungsritual. Leipzig 2014.
Weblinks
Einzelnachweise und Fußnoten
- Evangelische Verlagsanstalt GmbH: Religion und Bildung – Ressourcen im Alter? | Zwischen dem Anspruch auf Selbstbestimmung und der Einsicht in die Unverfügbarkeit des Lebens. Miriam Beier, Holger Gabriel, Hans-Martin Rieger und Michael Wermke, abgerufen am 14. November 2018.
- Evangelische Verlagsanstalt GmbH: Religiöse Reden in postsäkularen Gesellschaften. Miriam Rose, Michael Wermke, abgerufen am 14. November 2018.
- Evangelische Verlagsanstalt GmbH: Konfessionslosigkeit heute – Zwischen Religiosität und Säkularität. Miriam Rose, Michael Wermke, abgerufen am 14. November 2018.
- „KuRs.B-Projekt“
- Personen. Abgerufen am 14. November 2018.
- Prof. Dr. Michael Wermke
- Kontakt „KuRs.B-Projekt“