Ysopblättriges Gliedkraut
Das Ysopblättrige Gliedkraut (Sideritis hyssopifolia, Synonym: Sideritis scordioides) oder Berufkraut[1] ist eine Pflanzenart aus der Gattung Gliedkräuter (Sideritis) in der Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).
Ysopblättriges Gliedkraut | ||||||||||||
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
Ysopblättriges Gliedkraut (Sideritis hyssopifolia) | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
| ||||||||||||
Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Sideritis hyssopifolia | ||||||||||||
L. |
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Das Ysopblättrige Gliedkraut ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von meist 10 bis 30,[2] selten bis zu 80 Zentimetern erreicht. Die oberirdischen Pflanzenteile sind filzig behaart verkahlend.
Die gegenständig angeordneten Laubblätter sind sitzend oder kurz gestielt. Die einfache Blattspreite ist bei einer Länge von 5 bis 35 Millimetern sowie einer Breite von 2 bis 10 Millimetern linealisch bis eiförmig oder verkehrt-eiförmig, verkehrt-lanzettlich bis verkehrt-spatelförmig. Der Blattrand ist ganzrandig, schwach gezähnt oder gekerbt.
Generative Merkmale
In einem dichten ährigen Blütenstand stehen in 5 bis 15 Scheinquirle, die jeweils meist sechs Blüten enthalten. Die zwittrige Blüte ist zygomorph und fünfzählig mit doppelter Blütenhülle. Der Kelch ist 6 bis 8 Millimeter lang und auf der Innenseite mit einem Ring aus Trichomen besetzt. Die Krone ist etwa 10 Millimeter lang, gelb und gelegentlich purpurfarben überzogen.
Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 30.[3]
Vorkommen
Sideritis hyssopifolia kommt im Südwesteuropa vor und ist häufig in Bergen zu finden,[4] im Nord-Osten reicht ihr Verbreitungsgebiet bis zum Schweizer Jura. Es gibt Fundortangaben für Spanien, Frankreich, Italien einschließlich Sizilien und in die Schweiz.[5]
Sie wächst oft an felsigen Standorten auf Kalk[3], in Wäldern und auf Wiesen.
Die ökologischen Zeigerwerte nach Landolt et al. 2010 sind in der Schweiz: Feuchtezahl F = 2 (mäßig trocken), Lichtzahl L = 4 (kollin), Reaktionszahl R = 5 (basisch), Temperaturzahl T = 3+ (unter-subalpin und ober-montan), Nährstoffzahl N = 2 (nährstoffram), Kontinentalitätszahl K = 4 (subkontinental).[2]
Taxonomie
Die Erstveröffentlichung von Sideritis hyssopifolia erfolgte 1753 durch Carl von Linné in Species Plantarum, Tomus II, S. 575.[2]
Quelen
Literatur
- Thomas Gaskell Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea, Volume 3: Diapensiaceae to Myoporaceae. Cambridge University Press, 1972, ISBN 978-0521-08489-5. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- R. Morales: Sideritis. S. 235–288 in S. Castroviejo, R. Morales, A. Quintanar, F. Cabezas, A. Pujadas, S. Cirujano, (Hrsg.): Flora Ibérica. Plantas Vasculares de la Península Ibérica e Islas Baleares. Volume XII: Verbenaceae − Labiatae − Callitrichaceae. liv + 650 Seiten, Real Jardín Botánico, CSIC, Madrid, 2010, ISBN 978-84-00-09041-8. PDF.
Einzelnachweise
- Otto Zekert (Hrsg.): Dispensatorium pro pharmacopoeis Viennensibus in Austria 1570. Hrsg. vom österreichischen Apothekerverein und der Gesellschaft für Geschichte der Pharmazie. Deutscher Apotheker-Verlag Hans Hösel, Berlin 1938, S. 156 (Sideritis).
- Sideritis hyssopifolia L. In: Info Flora, dem nationalen Daten- und Informationszentrum der Schweizer Flora. Abgerufen am 5. April 2021.
- Konrad Lauber, Gerhart Wagner: Flora Helvetica. Flora der Schweiz. Verlag Paul Haupt, Bern, Stuttgart, Wien, 1996, ISBN 3-258-05405-3, S. 846.
- Thomas Gaskell Tutin, V. H. Heywood, N. A. Burges, D. M. Moore, D. H. Valentine, S. M. Walters, D. A. Webb (Hrsg.): Flora Europaea, Volume 3: Diapensiaceae to Myoporaceae. Cambridge University Press, 1972, ISBN 978-0521-08489-5. eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
- R. Morales: Sideritis. S. 235–288 in S. Castroviejo, R. Morales, A. Quintanar, F. Cabezas, A. Pujadas, S. Cirujano, (Hrsg.): Flora Ibérica. Plantas Vasculares de la Península Ibérica e Islas Baleares. Volume XII: Verbenaceae − Labiatae − Callitrichaceae. liv + 650 Seiten, Real Jardín Botánico, CSIC, Madrid, 2010, ISBN 978-84-00-09041-8. PDF.