Xeniidae
Die Weichkorallen der Familie Xeniidae leben im gesamten tropischen Indopazifik im flachen Wasser, oft auf abgestorbenen Steinkorallen. Wie bei allen Weichkorallen sind es Tierkolonien, die aus vielen Einzelpolypen bestehen. Sie haben im Unterschied zu den Alcyoniidae sehr kleine Sklerite. Ihre Wuchsform ist sehr vielgestaltig. Viele Arten wachsen pilzförmig, andere wachsen kriechend. Bei vielen Arten gibt es neben den großen Polypen, die für die Ernährung und die Fortpflanzung zuständig sind noch kleine, kaum sichtbare, die ausschließlich für den Wasseraustausch zwischen Körper und umgebenden Wasser zuständig sind. Der erste Polypentyp wird Autozooid genannt, der zweite Siphonozooid.
Xeniidae | ||||||||||
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Xenia sp. | ||||||||||
Systematik | ||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||
Xeniidae | ||||||||||
Ehrenberg, 1828 |
Sie leben in einer symbiotischen Beziehung mit kleinen Algen (Zooxanthellen), die sie mit Nährstoffen versorgen. Sie sind deshalb auf helle Standorte angewiesen. Einige Gattungen wie Xenia sind ausschließlich auf diese Nährstoffzufuhr angewiesen, da bei ihnen der Gastralraum zugewachsen ist und sie keine Nahrung mehr aufnehmen können.
Die Xeniidae können auch in Meerwasseraquarien kultiviert werden. Besonders die Arten, deren Polypen pulsierende Bewegungen ausführen, sind sehr beliebt. Sie wachsen außerordentlich schnell und können große Teile der Dekoration überwuchern.
Gattungen
- Asterospicularia
- Cespitularia
- Efflatounaria Gohar, 1934
- Fungulus
- Heteroxenia Kölliker, 1874
- Ovabunda Alderslade, 2001
- Sansibia
- Sarcothelia
- Sympodium
- Xenia Lamarck, 1816
Die lange Zeit zu den Xeniidae gezählte Gattung Anthelia gehört nach einer phylogenetischen Studie nicht zu dieser Familie, sondern steht an der Basis einer unbenannten Klade, deren Kronengruppe die Nephtheidae sind[1]. Die bisher zu den Nephtheidae gehörenden Gattungen Lemnalia und Paralemnalia gehören dagegen in die Familie Xeniidae[2].
Literatur
- K. Fabricius & P. Alderslade: Soft Corals and Sea Fans. 2001, Australian Institute of Marine Science. ISBN 0-642-32210-4
Einzelnachweise
- C. S. McFadden, S. C. France, J. A. Sánchez, P. Alderslade: A molecular phylogenetic analysis of the Octocorallia (Cnidaria: Anthozoa) based on mitochondrial protein-coding sequences, doi:10.1016/j.ympev.2006.06.010
- Interview mit Catherine McFadden. In KORALLE, Meerwasseraquaristik-Fachmagazin, Nr. 49 Februar/März 2008, Natur und Tier Verlag Münster, ISSN 1439-779X