Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Tübingen
Der heutige Fachbereich Wirtschaftswissenschaft an der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen wurde am 17. Oktober 1817 als „Staatswirtschaftliche Fakultät“ mit fünf Lehrstühlen gegründet. Er hat bedeutende Professoren hervorgebracht; darunter als Honorarprofessoren seit 2005 EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark und seit 2003 den ehemaligen Bundespräsidenten Horst Köhler. Gegenwärtig gibt es 25 Professuren und Juniorprofessuren. 13 betriebswirtschaftliche, 8 volkswirtschaftliche, eine für Wirtschaftsgeschichte, zwei für Statistik und Ökonometrie und eine für Ökonomische Bildung und Wirtschaftsdidaktik.
An der Universität Tübingen wird die Betriebswirtschaftslehre nicht als getrennt von der VWL wahrgenommen. Dies hat zur Integrierung volkswirtschaftlicher Module in betriebswirtschaftliche Studiengänge geführt. So müssen auch in BWL Module in Mikro-, Makroökonomik sowie in Wirtschafts- und Finanzpolitik abgeleistet werden.
Die Studierenden können heute unter zahlreichen neuen Studiengängen und Schwerpunkten wählen, was das Studium an der Universität Tübingen für viele deutsche Abiturienten und internationale Studieninteressierte sehr attraktiv macht. Aufgrund der zahlreichen Bewerbungen werden Auswahlverfahren durchgeführt (Kriterien: vor allem Abiturnote, Einzelgespräche, außerschulisches Engagement).
Im CHE Ranking 2020 wurden die Masterstudiengänge sehr gut bewertet:
Betriebswirtschaftslehre: Die Studierenden bewerten die Studienorganisation, den Übergang zum Masterstudium sowie die Abschlüsse in angemessener Zeit als überdurchschnittlich. In der Volkswirtschaftslehre beurteilen die Studierenden die Betreuung durch Lehrende, die allgemeine Studiensituation sowie den Übergang zum Masterstudium herausragend. Die volkswirtschaftlichen Professoren und Professorinnen erreichen die Spitzengruppe in der Kategorie Veröffentlichungen pro Professor/-in.
Literatur
- Karl Erich Born: Geschichte der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Tübingen 1817 - 1967. Staatswirtschaftliche Fakultät, Staatswissenschaftliche Fakultät, Wirtschaftswissenschaftliche Abteilung der Rechts- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät, Mohr, Tübingen 1967.
- Klaus-Rainer Brintzinger: Die Nationalökonomie an den Universitäten Freiburg, Heidelberg und Tübingen 1918 - 1945. Eine institutionenhistorische, vergleichende Studie der wirtschaftswissenschaftlichen Fakultäten und Abteilungen südwestdeutscher Universitäten (Hohenheimer volkswirtschaftliche Schriften, Bd. 21). Frankfurt/M.: Lang 1996, ISBN 3-631-49965-5.
- Immo Eberl/Helmut Marcon: 150 Jahre Promotion an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen. Biographien der Doktoren, Ehrendoktoren und Habilitierten 1830-1980, Theiss, Stuttgart 1984, ISBN 3-8062-0409-8.
- Helmut Marcon (Bearb.): 200 Jahre Wirtschafts- und Staatswissenschaften an der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Leben und Werk der Professoren; die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Tübingen und ihre Vorgänger (1817 - 2002), zwei Bände, Steiner, Stuttgart 2004, ISBN 3-515-06657-8.
- Eberhard Scheich/Heinrich Strecker/Günter Randecker: Dr. rer. pol. 175 Jahre Promotion an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Steiner, Stuttgart 2009, ISBN 978-3-515-09240-1.
- Joachim Starbatty/Heinrich Strecker/Günter Randecker: Über 400 Semester. Wirtschaftswissenschaftliche Vorlesungen an der Eberhard Karls Universität Tübingen 1798 - 2013, Lucius & Lucius, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-8282-0601-4.