Winkelrahmenbühne

Zu Beginn d​es 16. Jahrhunderts entstand i​m Zuge d​es Aufkommens f​est eingerichteter Theatersäle i​n Italien u​nd Frankreich d​ie Winkelrahmenbühne. Sie besteht a​us einer relativ schmalen Spielfläche, hinter d​er sich e​ine leicht ansteigende Dekorationsfläche m​it perspektivischer Malerei befindet.

Entsprechend d​er überlieferten Theatertradition u​nd ihren Gattungen g​ab es d​ie Scena Tragica (Bühnenbild d​er Tragödie), Comica (Bühnenbild d​er Komödie) u​nd Satyrica (Bühnenbild d​er vom antiken Satyrspiel herstammenden pastoralen Idyllen), w​obei das tragische Bühnenbild Herrschaftshäuser, d​as komische Bürgerhäuser u​nd das satyrische Grotten, Wälder u​nd sonstige Formen v​on Landschaft darstellte.

Die Winkelrahmenbühne i​st eng a​n die Entwicklung d​er damaligen Malerei u​nd Baukunst angelehnt (siehe Zentralperspektive, Chiaroscuro) u​nd stellt für d​ie Theaterszene erstmals e​ine systematische Bild-Ordnung d​es Raumes her. Ihr Nachfolger i​st die barocke Kulissenbühne. Der Bühnenbildner u​nd Architekt Sebastiano Serlio (1475–1554) w​ar ihr bedeutendster Verfechter.


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