Willy Pragher

Wilhelm „Willy“ Alexander Pragher (* 4. Mai 1908 in Berlin; † 25. Juni 1992 in Freiburg i. Br.) war ein deutscher Fotograf und Bildjournalist mit überregionaler Bedeutung.

Willy Pragher

Leben

Willy Pragher wurde als Sohn des Moritz Prager aus Bukarest stammenden Chemieingenieurs und Johanna Decker aus Mittweida geboren. Er besuchte Schulen in Berlin und in Stuttgart. 1924 fing er zu fotografieren an, 1928 begann er eine Lehre beim Ullstein-Verlag in Berlin. Von 1930 bis 1932 absolvierte er eine Ausbildung in Gebrauchsgrafik und Dekoration an der Reimann-Schule in Berlin, der größten privaten Kunst- und Kunstgewerbeschule Deutschlands.[1] Dort wurde er ab 1931 auch in Fotografie ausgebildet.[2] Ab 1932 arbeitete er als freiberuflicher Pressefotograf unter anderem für den Ullstein-Verlag, die Berliner Illustrierte und die Badische Zeitung[3], baute einen eigenen Bilderdienst auf und unternahm zahlreiche Reisen. Von 1939 bis 1945 arbeitete er als Werbefotograf bei einer Ölfirma in Rumänien, 1944 wurde er zum Volkssturm in Bukarest eingezogen. Von 1945 bis 1949 war er in Sibirien in Kriegsgefangenschaft. Danach kehrte er nach Freiburg i.Br. zurück, wo er seine Arbeit wiederaufnahm und er bis zu seinem Tode lebte.

Nachlass

Sein umfangreicher Nachlass von rund einer Million Fotografien befindet sich im Staatsarchiv Freiburg und besteht aus rund 6.000 Glasplattennegativen, 27.000 Diapositiven, 110.000 Papierpositiven und mehreren hunderttausend Filmnegativen.

Buchveröffentlichungen

Korsika. Schillinger, Freiburg im Breisgau 1983
Verkehrsknoten Berlin in den 30er Jahren. Eisenbahn-Kurier, Freiburg im Breisgau 1985 (2., erw. Aufl.)
Berliner Verkehrsgewühl. Museum für Verkehr und Technik, Berlin 1992
Zeit-Aufnahmen 1926–1991. Rombach, Freiburg im Breisgau 1992
Ski und Rodel gut! Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2001
Land und Leute im Südbaden der 50er Jahre. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2002
Freiburg. Wartberg-Verlag, Gudensberg-Gleichen 2002

Weblinks

Commons: Willy Pragher – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Literatur von und über Willy Pragher im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Werke von und über Willy Pragher in der Deutschen Digitalen Bibliothek
Landesarchiv BW: Der Nachlass „Willy Pragher“ im Staatsarchiv Freiburg
Zusammenstellung von Fotos Praghers mit Bezug zur Berliner U-Bahn im Berliner U-Bahn-Archiv

Einzelnachweise

Swantje Kuhfuss-Wickenheiser, Die Reimann-Schule in Berlin und London 1902–1943. Ein jüdisches Unternehmen zur Kunst- und Designausbildung internationaler Prägung bis zur Vernichtung durch das Hitlerregime, Aachen 2009, ISBN 978-3-86858-475-2, S. 558
Swantje Kuhfuss-Wickenheiser, Die Reimann-Schule in Berlin und London 1902–1943. Ein jüdisches Unternehmen zur Kunst- und Designausbildung internationaler Prägung bis zur Vernichtung durch das Hitlerregime, Aachen 2009, ISBN 978-3-86858-475-2, S. 298 f., 309
Patrik Müller: Der Blick fürs Wesentliche. Badische Zeitung, 18. September 2003, abgerufen am 19. März 2019.

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[1] Swantje Kuhfuss-Wickenheiser, Die Reimann-Schule in Berlin und London 1902–1943. Ein jüdisches Unternehmen zur Kunst- und Designausbildung internationaler Prägung bis zur Vernichtung durch das Hitlerregime, Aachen 2009, ISBN 978-3-86858-475-2, S. 558

[2] Swantje Kuhfuss-Wickenheiser, Die Reimann-Schule in Berlin und London 1902–1943. Ein jüdisches Unternehmen zur Kunst- und Designausbildung internationaler Prägung bis zur Vernichtung durch das Hitlerregime, Aachen 2009, ISBN 978-3-86858-475-2, S. 298 f., 309

[3] Patrik Müller: Der Blick fürs Wesentliche. Badische Zeitung, 18. September 2003, abgerufen am 19. März 2019.