William Stokoe
William Clarence Stokoe, Jr. (* 21. Juli 1919 in Lancaster, New Hampshire; † 4. April 2000 in Chevy Chase, Maryland) war ein US-amerikanischer Linguist, der als Professor an der Gallaudet University für Gehörlose die Amerikanische Gebärdensprache (ASL) erforschte.
Er zeigte 1960 mit seinen Forschungen, dass ASL im Speziellen und Gebärdensprachen allgemein vollwertige Sprachen sind und markiert mit dieser Entdeckung den Beginn der modernen Gebärdensprachforschung. 1972 gründete er die Zeitschrift Sign Language Studies, die mit kurzen Unterbrechungen bis heute erscheint. 1996 wurde er zum Mitglied der American Academy of Arts and Sciences gewählt.
Stokoe entwarf ein schriftliches Notationssystem (die Stokoe Notation) für Gebärdensprache, das auf dem lateinischen Alphabet basiert. Es wurde neben ASL auch für andere Gebärdensprachen genutzt.
Wichtige Veröffentlichungen
- „Sign language structure: An outline of the visual communication systems of the American deaf. Studies in linguistics: Occasional papers“ (No. 8); Buffalo: Dept. of Anthropology and Linguistics, University of Buffalo; 1960
- „Dictionary of American Sign Language on Linguistic Principles“; 1970; ISBN 0932130011
- „Gesture and the nature of language“ mit David F. Armstrong und Sherman E. Wilcox; Cambridge 1995; ISBN 0521462134
- „Language in hand : why sign came before speech“; Washington DC 2001; ISBN 156368103X