Willi Siber
Willi Siber (* 1949 in Eberhardzell) ist ein deutscher Maler und Bildhauer.
Leben
Aufgewachsen in Oberschwaben studierte Willi Siber von 1970 bis zum Staatsexamen 1974 Kunstwissenschaften an der Universität Stuttgart. Zeitgleich besuchte er die Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart. Dieses Studium schloss er 1976 als Meisterschüler in der Fachklasse für Bildhauerei von Herbert Baumann mit dem Staatsexamen ab. Seine Ateliers in Reutlingen und Dietenwengen bezog Willi Siber in den 1970er Jahren. Seit 1999 entstehen Großskulpturen auf seinem Werkplatz im Tessin.
Seit 1990 stellt Willi Siber weltweit in Galerien, Museen und Kunstvereinen aus. Durch seine Galerien wird er regelmäßig auf den internationalen Kunstmessen repräsentiert.
Willi Sibers künstlerisches Werk wird ergänzt durch vielfältige Kunst-am-Bau-Projekte.
Als freischaffender Künstler ist Willi Siber Mitglied im Deutschen Künstlerbund[1], im Künstlerbund Baden-Württemberg und bei XYLON, der Internationalen Vereinigung der Holzschneider.
Künstlerisches Schaffen
Willi Sibers Kunst wirkt fern und nah, präsent und immateriell zugleich. Die Auseinandersetzung mit den Grundlagen sinnlicher Wahrnehmung, optischer und haptischer Anschauung, mit dem Erleben von Form, Oberfläche, Materie und Raum bildet die Basis in seinem gesamten künstlerischen Schaffen. In welchem Medium er sich auch ausdrückt, in seiner Malerei, seinen Holzskulpturen, Wand- und Bodenobjekten, immer führt er bildnerische Ordnungsprinzipien verschiedenster Art ins Feld – und widmet sich zugleich deren Demontage.
Willi Sibers Formkörper und Bildzyklen untersuchen das Material Holz und das raumbezügliche Verhältnis von Relief und Skulptur. Voluminöse Gitterobjekte stehen mit ihrer Filigranität und Transparenz neben kompakten stereometrischen Körpern, deren splissige oder sägerauhe, zapfenbesetzte Oberflächen materielle Vitalität, Verletzlichkeit und Entkörperlichung assoziieren. Der Eindruck von Schwere und Leichtigkeit, Dichte und Auflösung, Raumtiefe und Oberflächenkonzentration steht im Vordergrund einer irritierenden Form- und Oberflächenbehandlung, welche die Gewissheit unserer Seherfahrung hinterfragt.
Im architektonischen Kontext entwickeln seine Werke einen raumbezogenen Charakter. Mit sensiblem Gespür für ortsspezifische Situationen gestaltet Willi Siber Rauminstallationen, die im Sinne des Environments das Erscheinungsbild ihrer architektonischen Umgebung beeinflussen und verwandeln.
Der innovative Umgang mit dem Material Holz lässt Willi Sibers Œuvre eine besondere Bedeutung in der Erneuerung der Holzbildhauerei zukommen. Auf der Suche nach immer neuen künstlerischen Ausdrucksformen ist jüngst die plastische Arbeit mit Stahlelementen ergänzend hinzugekommen.
Werk
Ausstellungen (Auswahl)
- 2020: Sekundenglück, Venet-Haus Galerie, Neu-Ulm
- 2018: formvollendet, Galerie Art Affair, Regensburg
- 2016: Neue Arbeiten, Galerie Art Affair, Regensburg
- 2011: seit morgen, Städtische Galerie Fähre, Bad Saulgau
- 2009: augen weiden, Städt. Galerie Ravensburg
- 2009: wand und boden, Kunstverein Konstanz
- 2008: Objekte und Skulpturen, Kunstverein Reutlingen
- 2006: werksbesichtigung, Villa Merkel, Esslingen
- 2003: bodenlos, Städt. Galerie Tuttlingen
- 2001: raumnahrung, Städt. Galerie im Prediger, Schwäbisch Gmünd
- 2000: unbedingt dinglos, Kunstverein Würzburg
- 1998: exakte Phantasie, Städt. Kunstmuseum Singen
- 1996: exakte Phantasie, Städt. Kunstmuseum Spendhaus Reutlingen
Galerien
- AC Claus-Dieter Tholen, Herford
- Anderwereld, Groningen
- art house, Bregenz/Dornbirn
- Art Felchlin, Schwyz und Zürich
- Klaus Benden, Köln
- BMB, Amsterdam
- Braunbehrens, München
- Caldwell-Snyder, New York/San Francisco
- Conny Dietzschold, Sydney
- Grashey, Konstanz
- Harthan, Stuttgart
- Hrobsky, Wien
- Kondeyne, Berlin
- Renggli, Zug
- Schloss Mochental, Ehingen/Donau
- Wohlhüter, Leibertingen-Thalheim
- Karin Weber, Hong Kong
- Galerie Art Affair, Regensburg
Kataloge
Begleitend zu seinen Ausstellungen sind folgende Katalogbücher erschienen: seit morgen (2011), morgen war (2011), augenweiden (2009), real (2008), werksbesichtigung (2006), farbe fassen (2003), holz bewegen (2002), nie nebenbei (1999), exakte phantasie (1997), Ordnung und Auflösung (1993)
Fotogalerie
- Bild
- Kunst und Architektur (Bodensee-Therme, Konstanz)[2]
- Räume
- Objekt
Literatur
- Willi Siber, augen weiden, Hrsg. Städtische Galerie Ravensburg, Ravensburg 2009. ISBN 978-3-9811333-4-9.
- Willi Siber, Werksbesichtigung : Arbeiten arbeiten, Hrsg. Esslinger Kunstverein e.V. und Galerie Hrobsky, Wien 2006. ISBN 3-925171-63-0
- Willi Siber, morgen war, Hrsg. Galerie von Braunbehrens, München 2011. ISBN 978-3-922268-65-9
- Real : Kunst am Bau, Hrsg. Willi Siber ; Stefan Beuter, Eberhardzell-Dietenwengen 2008. ISBN 978-3-925171-71-0
- Willi Siber, farbe fassen, Hrsg. Kunstkreis Tuttlingen, Tuttlingen 2003
- Willi Siber, nie nebenbei, Hrsg. Kulturförderkreis Kißlegg e.V, 1999. ISBN 3-925521-61-5
Weblinks
- willisiber.de
- artnet.de
- schwaebische.de, 29. Januar 2009: Die ländliche Ruhe beflügelt Willi Siber
- Video, 27. März 2009: Willi Siber - Ausstellung in Ravensburg eröffnet
Einzelnachweise
- kuenstlerbund.de: Mitglieder "S" / Willi Siber (abgerufen am 20. Februar 2016)
- therme-konstanz.de: Architektur, Die Glasfront (7. Oktober 2016)