Wilhelm Hoffmann (Buchhändler)

Johann Wilhelm Hoffmann (* 12. Juli 1777 i​n Weimar; † 21. September 1859 ebenda) w​ar ein Weimarer Verleger u​nd Buchhändler.

Leben

Hoffmann w​urde als zweiter Sohn Carl Ludolph Hoffmanns i​n eine Verlegerfamilie geboren. Er w​urde 1792 v​on Johann Gottfried Herder konfirmiert u​nd trat i​m gleichen Jahr i​n das väterliche Buchhandels- u​nd Verlagsgeschäft ein. 1794 verpflichtete e​r sich z​u einer fünfjährigen Lehrzeit i​n der Schöpfischen Buchhandlung i​n Zittau u​nd wurde d​ort bereits 1797 aufgrund g​uter Leistungen z​um Kommis. Während seiner Lehrzeit w​ar er Mitglied d​es Zittauer Liebhabertheaters.

Am Ende der Lehrzeit trat Hoffmann 1800 in das Geschäft der Bohnschen Buchhandlung in Hamburg, kehrte dann 1802 nach Weimar zurück, um im väterlichen Geschäft zu arbeiten. Zu seinen ersten Neuerungen gehörte die Einführung von Ansichtssendungen, was den Buchabsatz erheblich steigerte. Am 24. Dezember 1808 heiratete Hoffmann Elisabeth Cronrath, die aus einer rheinischen Familie stammte. Am 8. November 1809 wurde Hoffmann zum Herzoglichen Hofbuchhändler ernannt. 1811 wurde die erste Tochter geboren (gestorben 1826). 1814 wurde er Mitglied des Landsturms in Weimar und bis zu dessen Auflösung 1818 Chef des Bataillons. Am Vorweihnachtsabend 1815 stellte er für arme Kinder den ersten öffentlichen geschmückten Weihnachtsbaum in Deutschland auf. 1818 wurde der Sohn Carl geboren. In den 20er Jahren diente Hoffmann dem Herzog Karl August auch als Zwischenstation für geheime Postsachen. Für diese und andere Dienste erhielt er 1825 die Goldene Zivilverdienstmedaille; im gleichen Jahr wurde ihm der Titel „Kommissionsrat“ verliehen.

Nach Kotzebues Tod übernahm er 1819 dessen Literarisches Wochenblatt. Er gründete 1832 die Weimarische Zeitung, die er bis 1853 verlegte (Auflage 1848: 2000 Exemplare); die Verlagstätigkeit umfasste auch Werke Weimarer Autoren (z. B. Herders und Wielands). Auch Weimars erstes Adressbuch erschien 1839 bei Hoffmann. Hoffmann wirkte mehrfach als Organisator von Spendensammlungen zu wohltätigen Zwecken; so sammelte er 1848 zum Bau einer Schule in Schöndorf bei Weimar 700 Taler. In Weimar war Mitglied der dortigen Freimaurerloge Anna Amalia zu den drei Rosen.

Literatur

  • Fink, Fritz: Nebenfiguren der klassischen Zeit in Weimar. - Weimar : Fritz Fink Verlag, 1937. S. 119–138.
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