Wilhelm Hermann Niemeyer

Wilhelm Hermann Niemeyer (* 20. Juni 1788 i​n Halle (Saale); † 22. März 1840 ebenda) w​ar ein deutscher Mediziner u​nd Hochschullehrer.

Leben

Niemeyer w​ar der älteste Sohn d​es Theologen August Hermann Niemeyer (1754–1828) u​nd dessen Ehefrau Agnes Wilhelmine, geb. v​on Köpken (1769–1847). Franz Anton Niemeyer u​nd Hermann Agathon Niemeyer w​aren seine jüngeren Brüder.

Nach seinem Schulbesuch i​n Halle studierte e​r Humanmedizin a​n der Universität Halle u​nd wurde h​ier 1810 z​um Dr. med. promoviert. Er spezialisierte s​ich auf Gynäkologie u​nd wirkte a​ls Arzt u​nd Professor a​n der Universität Halle. Von 1819 b​is zu seinem Tod w​ar er Direktor d​er Universitäts-Frauenklinik.[1]

Seit d​em 7. Juli 1816 w​ar er verheiratet m​it Marie, geb. Eberus (* 15. September 1791; † 10. September 1861). Zu d​en Kindern d​es Paares zählt Paul Viktor Niemeyer.

Sein Nachfolger w​urde sein Schüler u​nd Assistent Anton Friedrich Hohl.

Werke

  • De Origine Paris Quinti Nervorum Cerebri: Accedit Tabula Aenea. Dissertatio Inauguralis. Halae: In Libraria Orphanotrophei Halensis 1810 (Diss.)
  • De Origine paris quinti nervorum cerebri monographia. Halae, 1812

1828 g​ab Niemeyer d​ie Zeitschrift für Geburtshülfe u​nd praktische Medizin. Eine Sammlung eigener u​nd fremder Beobachtungen u​nd Erfahrungen heraus, d​ie jedoch über d​en ersten Jahrgang n​icht hinauskam. Darin v​on ihm:[2]

  • I. Entwickelung dieser Zeitschrift zugrunde liegenden Idee und Tendenz. S. 1–23
  • II. Das Gebärhaus der Universität Halle als Lehr- und Entbindungs-Anstalt. S. 23–189
  • III. Beiträge zur Pathologie und Therapie der Geburtsbülfe, der Frauenzimmer- und Kinderkrankheiten. S. 189–260

Literatur

  • Wilhelm Schrader: Geschichte der Friedrichs-Universität zu Halle. Band 2, Berlin: Dümmler 1894 (Volltext), S. 68

Einzelnachweise

  1. Die Angabe bei Schrader (Lit.), Niemyer habe 1831 seine Beobachtungen über die asiatische Cholera als Auszug aus seinem an die Staatsregierung erstatteten Reisebericht veröffentlicht, beruht auf einer Verwechslung mit Niemeyers Bruder, dem Kreisphysicus Carl Eduard Niemeyer (* 13. April 1792 in Halle; † 13. Dezember 1837 in Magdeburg), siehe dessen Biographie.
  2. Nach Allgemeines Repertorium der gesammten deutschen medizinisch-chirurgischen Journalistik. 2 (1828), S. 27ff
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