Wilhelm Hasemann
Wilhelm Hasemann (* 16. September 1850 in Mühlberg/Elbe; † 28. November 1913 in Gutach) war ein deutscher Landschafts- und Genremaler und Illustrator.
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Leben und Beruf
Wilhelm Hasemann, der einzige Sohn des Mechanikers Wilhelm Hasemann, besuchte in der Zeit von 1856 bis 1864 die Bürgerschule in seinem Heimatort Mühlberg. Anschließend arbeitete er zwischen 1865 und 1867 in den Werkstätten seines Vaters. Ein erstes bemerkenswertes Werk entstand 1866 mit dem Bild Verunglückte Schlittenpartie. Er studierte an der Akademie in Berlin, an der Großherzoglich-Sächsischen Kunstschule in Weimar und an der Großherzoglich Badischen Kunstschule Karlsruhe bei Gustav Schönleber. 1880 kam er zum ersten Mal nach Gutach, weil er Berthold Auerbachs Novelle Die Frau Professorin illustrieren sollte.[1] Er schloss sich der Weimarer Malerschule an und war im ausgehenden 19. Jahrhundert mit seinem Schwager Curt Liebich Gründer der Gutacher Malerkolonie.
Künstlerisches Schaffen
Sein Werk umfasst vor allem Szenen aus dem ländlichen Leben in den unterschiedlichsten Techniken. Mit der Entdeckung der Gutacher Tracht und der Schwarzwaldgehöfte als künstlerisches Sujet prägten Hasemann und seine Gutacher Malerkollegen das Bild des Schwarzwalds. Wie der Heimatschriftsteller Heinrich Hansjakob waren sie Teil einer badischen Volkstrachtenbewegung. Ihre Werke wurden über illustrierte Zeitschriften und Bildpostkarten weit publiziert. Um die Wende zum 20. Jahrhundert fand beispielsweise Hasemanns Bild Nach dem Kirchgang, das Bollenhut-Trägerinnen zeigte, weite Verbreitung.[2]
Familie
Wilhelm Hasemann heiratete 1889 in Gutach Luise geborene Lichtenberg aus seiner Heimatstadt Mühlberg. Sein Schwager war der Maler Curt Liebich (1868–1937), der Hasemann in Weimar kennengelernt hatte. Hasemanns Neffe war der Berliner Bildhauer und Graphiker Arminius Hasemann (1888–1979). Sein Sohn Walter Hasemann wurde Badischer Landesgeologe.
Ehrungen und Auszeichnungen
Hasemann war Ehrenbürger von Gutach. Er erhielt 1898 vom badischen Großherzog Friedrich I. den Titel „Professor“. In Gutach sind nach ihm die Grund- und Hauptschule sowie das Kunstmuseum benannt.[3] Außerdem trägt die Schutzhütte auf dem Farrenkopf am Westweg zwischen Hausach und Schonach seinen Namen.
Im Stadtteil Waldsee der Stadt Freiburg im Breisgau erinnert ein Straßenname an den Maler Hasemann.
Literatur
- Ludwig Vögely: Der Schwarzwaldmaler Wilhelm Hasemann (1850–1913). In: Badische Heimat 69 (1989) S. 13–25 (online).
- Georg A. Kuhlins: Wilhelm Hasemann, Ein Maler aus dem Kreis Liebenwerda in Schwarze Elster Nr. 29 (606) Kreismuseum Bad Liebenwerda 1988.
- Kunstverein Hasemann-Liebich Gutach e.V. (Hrsg.): Wilhelm Hasemann (1850–1913). Sein Weg zum Schwarzwaldmaler. Gutach 2012.
- Ansgar Barth: Schwarzwaldmaler Wilhelm Hasemann 1850–1913. In: Badische Heimat, Jg. 93 (2013), Heft 4, S. 775–778 (Digitalisat).
Weblinks
Einzelnachweise
- Ansgar Barth: Der Schwarzwaldmaler Wilhelm Hasemann. In: Der Schwarzwald 1/2013, ISSN 0944-4505, S. 5–7.
- Brigitte Heck: Ein Hut macht Karriere. In: Badisches Landesmuseum Karlsruhe (Hrsg.): Baden! 900 Jahre – Geschichten eines Landes. Info-Verlag, Karlsruhe 2012, ISBN 978-3-937345-56-7, S. 256 (Katalog zur Großen Landesausstellung)
- Kunstmuseum Hasemann-Liebich: Wilhelm Hasemann