Wilhelm Hülsemann (Geistlicher, 1781)
Peter Melchior Wilhelm Hülsemann (* 7. März 1781 in Soest; † 1. Februar 1865 in Elsey, heute Stadtteil von Hagen) war ein deutscher evangelischer Geistlicher und Kirchenlieddichter.
Leben
Hülsemann war ein Sohn des Kaufmanns Johann Hülsemann und seiner Ehefrau Sophia Höcker. Nach dem Abitur auf dem Gymnasium seiner Heimatstadt studierte er ab 1800 an der Universität Halle. Neben dem Studium wirkte er auch als Lehrer am Waisenhaus der Franckeschen Stiftungen. Nach dem Examen übernahm er 1802 eine Lehrerstelle am Weißensteinschen Institut in Elberfeld. 1804 wurde er zum Pfarrer in Meinerzhagen gewählt. Von dort wechselte er 1808 in die Pfarrstelle in Elsey, die er bis zum Eintritt in den Ruhestand am 31. Oktober 1862 innehatte. Von 1822 bis 1856 wirkte er nebenamtlich als Schulinspektor der Grafschaft Limburg, von 1830 bis 1833 auch als Superintendent des Kirchenkreises Iserlohn.
Hülsemann war seit 1805 mit Lisette von den Bercken, Tochter eines Justizrates aus Altena, verheiratet.
Hülsemann veröffentlichte mehrere Erbauungsschriften und Predigtsammlungen, in denen viele von ihm gedichtete geistliche Lieder enthalten sind. Vierzehn seiner insgesamt über 300 Lieder wurden in das gemeinsame Gesangbuch der Synoden von Jülich, Kleve und Berg und der Grafschaft Mark von 1835[1] aufgenommen, an dem Hülsemann auch als Redakteur mitwirkte. Vor allem sein patriotisches Lied Vater, kröne du mit Segen unsern König und sein Haus[2] wurde bis in das 20. Jahrhundert in Gesangbüchern abgedruckt und bei vielen Gelegenheiten gesungen.
Schriften (Auswahl)
- Siegesfahne der Deutschen. Zum Beßten verwundeter Vaterlandsvertheidiger. Eyrich, Elberfeld 1815; 2. Aufl. Hamm 1817.
- Christliches Erbauungsbuch für deutsche Krieger aller Confessionen. Schulz, Hamm 1821.
- Die Glaubenseinheit der Lehrer der evangelischen Kirche in unserer Zeit, eine Synodalpredigt. Nebst den Gesängen, Chören in der Liturgie für die Feier des heiligen Abendmahls der vereinigten märkischen Synode am 18. August 1818. Schulz, Hamm 1818.
- Evangelische Hauspostille, oder christliche Betrachtungen und Gesänge für häusliche Andacht, zur Beförderung wahrer Frömmigkeit und Seelenruhe. 2 Bde. Schaub, Düsseldorf, Elberfeld 1827–1830.
- Die Siegesjahre der Deutschen, ein Andachtsbuch mit 66 eigenen Gesängen. Düsseldorf 1827.
- Die Geschichte der Auferweckung des Lazarus. Leben und Tod im Lichte der göttlichen Offenbarung, dargestellt. in Betrachtungen und Gesängen. Köhler, Leipzig 1835. (Digitalisat)
- Christus und die Sünderin am Jakobsbrunnen, oder Der Weg zur heiligen Quelle. Betrachtungen und Gesänge. Köhler, Leipzig 1837.
- Predigten und Gesänge über die Episteln der Sonn- und Feiertage des Kirchenjahres. 2 Bde. Leipzig 1838.
Literatur
- Friedrich Wilhelm Bautz: Hülsemann, Wilhelm. In: Biographisch-Bibliographisches Kirchenlexikon (BBKL). Band 2, Bautz, Hamm 1990, ISBN 3-88309-032-8, Sp. 1125.
- Friedrich Wilhelm Bauks: Die evangelischen Pfarrer in Westfalen von der Reformationszeit bis 1945 (= Beiträge zur Westfälischen Kirchengeschichte, Band 4). Bielefeld 1980, Nr. 2853 (Volltext).
Einzelnachweise
- Evangelisches Gesang-Buch. Hg. nach den Beschlüssen der Synoden Jülich, Cleve, Berg und der Grafschaft Mark. Lucas, Elberfeld 1835 (Digitalisat der Ausgabe von 1843); vgl. auch Carl Heinrich Engelbert von Oven: Die evangelischen Gesangbücher in Berg, Jülich, Cleve und Grafschaft Mark bis auf unsere Zeit. Schreiner, Düsseldorf 1843, S. 110–112, zu Hülsemanns Vorarbeiten.
- Vater, kröne du mit Segen im Gesangbuch von 1843