Whirligig
Whirligig ist die amerikanische Bezeichnung für ein Windrad, das mit der Windkraft über einen Mechanismus Figuren oder Objekte in Bewegung versetzt und als Kunstwerk, zur Zierde und Dekoration oder als Aushängeschild dient. Whirligigs sieht man in Gärten, auf Hausdächern und auch in Parks oder auf freien Plätzen an exponierter Stelle, wo immer sie vom Wind in Bewegung gesetzt werden können. Als Kunstobjekt oder Dekorationsgegenstand verrichtet das Whirligig ansonsten keine Nutzarbeit und erzeugt auch keine Energie im Sinne einer Windmühle oder Windkraftanlage. Ein Whirligig ist ein Objekt, das rotiert oder an dem sich zumindest ein Teil im Wind dreht.
Geschichte
Das Wort Whirligig, das vom englischen Verb to whirl abstammt, ist seit dem Jahr 1440 belegt; es wurde für verschiedene Varianten sich drehender Spielzeuge angewandt.[1] Danach wurde der Begriff Whirligig für im und mit dem Wind drehende Windspiele aus der allgemeinen Bezeichnung des gleichen Wortes für sich drehendes Spielzeug unverändert übernommen.
So vergaben die Vereinigten Staaten von Amerika im Jahr 1866 ein Patent für ein dem Jo-Jo-ähnelndes Spielzeug, das in der Patentschrift als Whirligig bezeichnet wurde.[2]
Herstellung
Die Herstellung von Whirligigs geschieht meist in der Bastlerwerkstatt, doch gibt es auch einige Kunsthandwerker, die sich auf solche Arbeiten spezialisiert haben oder diese nebenher auch anfertigen. Dies geschieht in Handarbeit, kann in erfinderischer Kreativität immer wieder neue Variationen hervorbringen, doch gibt es auch Vorlagen zum Nachbau, die dann kopiert werden. Auch Künstler haben sich des Themas angenommen und Objekte geschaffen, die vom Wind in umdrehende Bewegung versetzt werden.
Anwendungsbereiche
Whirligigs werden gerne als Aushängeschild für Berufe oder sonstige Zugehörigkeiten genutzt, wobei dann eine typische Handlung und dementsprechende Gegenstände in der bildhaften Zusammenstellung eines solchen Bewegungsspieles kombiniert werden. So kann zum Beispiel ein Schmied am Amboss einen Hammer schwingen oder Schiffe segeln auf dem Dach des Kapitänshäuschens im Kreis herum.
Dekoration
Auch als reine Zierde ohne Werbung für einen Beruf, eine Zunft oder eine geschäftliche Tätigkeit wird ein Whirligig gerne benutzt, zum Beispiel um das Eigenheim oder einen Garten zu verschönern. So sieht man Wildgänse, deren Flügel auf und ab schlagen und den Eindruck erwecken, dass sie richtig fliegen. Dies wird durch ein kleines Windrad und einen fast unsichtbaren Mechanismus bewerkstelligt, der die Flügel bewegt. Auch kann es eine Figur sein, die Luft in einen Fahrradreifen pumpt oder ein Gärtner, der an einem Schleifstein kurbelt, während seine Frau den Spaten anschleift. Obwohl es so aussieht, als drehte der Mann an der Kurbel den Schleifstein oder – je nachdem – als bediente er am Fahrrad eifrig die Pumpe, gibt für diese bewegten Szenen in Wirklichkeit der Wind über ein kleines Windrad den Drehimpuls und die lineare Bewegung wird dann über ein Pleuel mit Pleuelstange auf die Figur übertragen.
Nutzung als Wetterfahne
Außer zu rein dekorativen Zwecken kann man ein Whirligig auch als Wetterfahne nutzen, indem man es durch eine Leitfläche auf einer senkrecht stehenden Drehachse zur Windrichtung nachführbar gestaltet. Dies kann ein Wetterhahn sein mit einem Windrad dort, wo seine Flügel sind. Bei schneller Rotation desselben sieht man nicht, ob es die Flügel sind oder ob es nur ein Windrad ist, das sich surrend im Wind bewegt. Auch ein Flugzeug, drehbar auf einer Stange gelagert, kann so die Windrichtung anzeigen. Das geschieht mit der Heckflosse als Leitfläche, die das Modell zum Wind ausrichtet. Gleichzeitig kann man auch den Eindruck erwecken, mit seinen im Wind laufenden Propellern fliege es wie ein echtes Flugzeug, nur eben auf der Stelle. Bei der Gestaltung von Whirligigs sind der Fantasie thematisch kaum Grenzen gesetzt und es gibt sehr viele Möglichkeiten, durch spezielle Mechanik Bewegung in eine gestellte Szene zu bringen.
Weblinks
Anmerkungen
- Das Oxford English Dictionary zitiert das Promtorium Parvulorum, das erste Englisch-Latein-Wörterbuch, in dem die Definition geschrieben steht: "Whyrlegyge, chyldys game, giraculum."
- Ohio Historical Society, 200 "Whirligig", Ohio History Central: An Online Encyclopedia of Ohio History.