Westkaspische Schildkröte
Die Westkaspische Schildkröte (Mauremys rivulata), auch Balkan-Bachschildkröte, Eurasische Bachschildkröte oder Ostmediterrane Bachschildkröte ist eine Art der Bachschildkröten (Mauremys), die manchmal auch als Unterart der Kaspischen Bachschildkröte (Mauremys caspica) angesehen wird. Die Westkaspische Schildkröte wird auch als Heimtier gehalten.
Westkaspische Schildkröte | ||||||||||||
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Westkaspische Schildkröte | ||||||||||||
Systematik | ||||||||||||
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Wissenschaftlicher Name | ||||||||||||
Mauremys rivulata | ||||||||||||
(Valenciennes, 1833) |
Taxonomie
Bisher wurde die Westkaspische Bachschildkröte als Unterart der Kaspischen Bachschildkröte angesehen, 1997 veröffentlichte Uwe Fritz allerdings etwas zu dem Thema, woran er die bisherige Mauremys caspica rivulata anhand einiger Merkmale als eigene Art beschrieb und im selben Zug die andere Art, Mauremys caspica in drei Unterarten einteilte, nämlich die Nominatform M. c. caspica sowie M. c. ventrimaculata und M. c. siebenrocki.[1]
Verbreitung und Vorkommen
Die Westkaspische Schildkröte ist in Griechenland, Südosteuropa, Westtürkei, Israel und Syrien zu finden.
Sie lebt dort als Sumpfschildkröte im und am Süßwasser, vergleichbar mit der nicht näher verwandten in Deutschland heimischen Europäischen Sumpfschildkröte (Emys orbicularis), die sich einen Teil ihres großen Verbreitungsgebietes mit dieser Art teilt.
Die Westkaspische Schildkröte kommt ebenfalls in künstlichen und sogar in verschmutzten Gewässern vor, trotzdem stellt die möglicherweise drohende Habitatveränderung eine Bedrohung für die Art dar.[2]
Neuere Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Westkaspische Schildkröte auch in der Lage ist, längere Seereisen zu überstehen. Räumlich weit voneinander entfernt lebende Schildkröten besitzen nach Analysen deutscher Wissenschaftler ein nahezu identisches genetisches Muster.[3]
Lebensweise
Aktivität
Nach Beobachtungen in Jordanien ist die Westkaspische Bachschildkröte normalerweise morgens und nachmittags aktiv, während sie sich mittags meist sonnt und sich bei Temperaturen um 12 °C inaktiv im Schlamm am Gewässerboden aufhält.[2]
Nahrung
Mauremys rivulata ist ein Allesfresser. Es werden Insekten, Aas, Schnecken, Amphibien sowie deren Laich und Ähnliches gefressen, aber auch pflanzliches wie etwa Algen. Außerdem nehmen sie auch unnatürliche Kost wie zum Beispiel Nudeln an.[4]
Einzelnachweise
- Uwe Fritz: Zur Systematik westasiatisch-südosteuropäischer Bachschildkröten (Gattung Mauremys). In: Zoologische Abhandlungen des Tierkundemuseums Dresden. Band 49, Heft 2, Dresden 1997, S. 223–260.
- Lina B. Rifai, Zuhair S. Amr: Morphometrics and biology of the Striped-Necked Terrapin, Mauremys rivulata (Valenciennes, 1833), in Jordan (Reptilia: Testudines: Geoemydidae). (Seite nicht mehr abrufbar, Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. In: Zoologische Abhandlungen. 2004, ISSN 0375-5231, S. 177 (Beobachtungen der Jordan University of Science & Technology, PDF)
- M. Vamberger, H. Stuckas, D. Ayaz, P. Lymberakis, P. Široký, U. Fritz: Massive transoceanic gene flow in a freshwater turtle. In: Zoologica Scripta. 3. April 2014, doi:10.1111/zsc.12055
- Manfred Rogner: Die Kaspische Wasserschildkröte. In: Das Aquarium. 2, 199, S. 62.
Literatur
- Uwe Fritz: Zur Systematik westasiatisch-südosteuropäischer Bachschildkröten (Gattung Mauremys). In: Zoologische Abhandlungen des Tierkundemuseums Dresden. Band 49, Heft 2, Dresden 1997.
- Lina B. Rifai, Zuhair S. Amr: Morphometrics and biology of the Striped-Necked Terrapin, Mauremys rivulata (Valenciennes, 1833), in Jordan (Reptilia: Testudines: Geoemydidae). In: Zoologische Abhandlungen. 2004, ISSN 0375-5231.
- Hartmut Wilke: Meine Schildkröte und ich. Gräfe und Unzer, München 2001, ISBN 3-7742-1264-3 (ein Haustierratgeber für Schildkröten).