Werner Siemens-Stiftung
Die Werner Siemens-Stiftung ist heute eine gemischte Familien-Stiftung nach Schweizer Recht mit Sitz und Geschäftsstelle in Zug. Im gemeinnützigen, philanthropischen Teil unterstützt sie herausragende Innovationen und begabten Nachwuchs in Technik und Naturwissenschaften.[1] Im Stiftungsrat sind Nachfahren von Werner von Siemens und Carl Heinrich von Siemens vertreten. Ein Kuratorium führt die laufenden Geschäfte. Der wissenschaftliche Beirat dieser Stiftung ist ein unabhängiges Gremium, welches das Kuratorium in der Projektfindung unterstützt. Zu den Beiräten zählen Gerald Haug, Präsident der Leopoldina und Matthias Kleiner, Präsident der Leibniz-Gemeinschaft.[2]
Geschichte
Die Stiftung wurde 1923 von den zwei Töchtern Baronin Charlotte von Buxhoeveden und Marie von Graevenitz des Unternehmers Carl von Siemens in Schaffhausen gegründet, vorerst mit der Zweckbestimmung, jene Nachkommen der Siemens-Gründer finanziell zu unterstützen, welche durch politische und wirtschaftliche Umbrüche in Deutschland und Russland in Not geraten waren.
Jahre danach stockten drei weitere Frauen aus der Siemens-Dynastie das Stiftungskapital auf. Anna und Hertha als Töchter von Werner von Siemens und Cousinen von Charlotte und Marie sowie Eleonore Füssli,[3] die Schweizer Schwiegertochter von Carl von Siemens, brachten zusätzliches Kapital als Zustifterinnen ein.[4]
Später wurde der Sitz der Stiftung nach Zug verlegt und neben der Unterstützung von Siemens-Familienmitgliedern der Stiftungszweck ausgeweitet auf die Förderung von herausragenden Innovationen und begabten Nachwuchs in Technik und Naturwissenschaften.
Gemeinnütziger Teil der Stiftung
Dieser Teil der Stiftung finanziert die Startphase innovativer, technischer und naturwissenschaftlicher Projekte mit dem Ziel, dass die geförderten Projekte später eigenständig weiterlaufen und die daraus resultierenden Innovationen industriell genutzt werden.[5] Die geförderten Projekte befinden sich hauptsächlich in Deutschland und der Schweiz. Insbesondere besteht ein enger Kontakt mit der ETH Zürich. Die Förderung zahlreicher Projekte erfolgte und erfolgt über die ETH Zürich Foundation.[6] Eine Auswahl weiterer geförderter Projekte an Universitäten in Deutschland und der Schweiz kann eingesehen werden.[7]
Zusätzlich werden talentierte Personen der Fachgebiete Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technologie (MINT) sowie Medizin und Pharmazeutik unterstützt. So vergibt die Schweizerische Studienstiftung jedes Jahr zehn Werner Siemens-Fellowships.[7][8]
Weblinks
Einzelnachweise
- Werner Siemens-Stiftung: Rechtsform und Zweck. Website der Werner Siemens-Stiftung (WSS), abgerufen am 25. April 2020
- Stiftungsstruktur. Website der Werner Siemens-Stiftung, abgerufen am 25. April 2020
- Yvonne Gross und Ludwig Scheidegger: Nora Füssli. Thomas Helms Verlag, Schwerin, 2018
- Geschichte der Werner Siemens-Stiftung. Website der Werner Siemens-Stiftung, abgerufen am 25. April 2020
- Förderkriterien. Website der Werner Siemens-Stiftung, abgerufen am 25. April 2020
- Einblicke 2019 der ETH Foundation. Website der ETH Foundation, Jahresbericht 2019, S. 9, abgerufen am 25. April 2020
- Geförderte Projekte. Website der Werner Siemens-Stiftung, abgerufen am 25. April 2020
- Werner Siemens Fellowships. Schweizerische Studienstiftung, Stipendien, abgerufen am 27. April 2020