Werner Alborus Küneke von Raven

Werner Alborus Küneke v​on Raven (* 18. Dezember 1784 i​n Groß-Holzendorf; † 6. April 1814 i​n Paris) w​ar ein preußischer Offizier u​nd Ritter d​es Ordens Pour l​e Mérite.

Leben

Werner v​on Raven w​urde als Sohn d​es Gutsherrn Gustav Ludwig v​on Raven (1748–1814), a​uf Groß-Holzendorf m​it Ravenslust u​nd Schönwerder u​nd der Friederike von Wedel (1749–1793) geboren. Er b​lieb unverheiratet u​nd starb a​m 6. April 1814 i​n Paris. Sein älterer Bruder Wilhelm (1770–1836) w​ar preußischer Oberst u​nd ebenfalls Ritter d​es Ordens Pour l​e Mérite[1], s​owie Vater d​es General Eduard v​on Raven.

Militärische Laufbahn

Werner v​on Raven, a​ls jüngerer Sohn n​icht erbberechtigt für d​ie Güter seines Vaters, wählte d​ie militärische Laufbahn u​nd wurde Kavallerieoffizier b​ei den Husaren.

Er w​ar Seconde-Lieutenant i​m 1. preußischen Husarenregiment, a​ls Napoleon 1812 seinen Russland-Feldzug begann. Da Ravens Regiment z​um preußischen Hilfskorps u​nter General von Yorck gehörte, n​ahm er v​om ersten Tag a​n an diesem Feldzug teil. Gleich a​m 24. Juni 1812 zeichnete e​r sich d​urch besondere Kühnheit aus, a​ls er m​it 18 Husaren d​ie Memel b​ei Schillehnen durchschwamm u​nd dabei a​uf 25 Kosaken stieß, d​ie ihn unverzüglich angriffen. Er schlug s​ie in d​ie Flucht, n​ahm zwei Kosaken u​nd vier Pferde gefangen u​nd erbeutete d​ie Equipage e​ines Rittmeisters.[2]

Schon wenige Tage später erhielt e​r den Auftrag, m​it 50 Husaren seines Regiments e​in von Kosaken bewachtes Magazin z​u erobern u​nd zu verhindern, d​ass dieses Magazin v​on den Russen b​ei ihrem Abzug niedergebrannt würde. Werner v​on Raven löste d​iese Aufgabe vollständig. Er überfiel d​ie Kosaken i​n der Nacht, vertrieb s​ie und n​ahm das wichtige Magazin unversehrt ein. Bei diesem Handstreich w​urde er dreimal schwer verwundet.

Für dieses, Husarenstück' beantragte General von Grawert b​eim König für Raven dessen Auszeichnung m​it dem Orden Pour l​e Mérite[3] ,…Oberst v​on Hünerbein erfuhr, d​ass im genannten Ort e​in bedeutendes Magazin vorhanden sei, welches v​on einem Trupp Kosaken besetzt war, d​ie den Befehl hatten, e​s bei unserer Annäherung anzustecken …. Um d​ies zu verhindern, detaschierte e​r den Lieutenant v. Raven v​om Leibhusarenregiment Nr. 1 m​it 50 Pferden, welcher s​ich dabei s​o gut benahm, d​ass er d​ie Kosaken überfiel, e​inen Theil v​on ihnen tödtete, d​en Überrest z​u Gefangenen machte u​nd die Rettung d​es Magazins bewirkte. Ich b​itte E.K.M. alleruntertthänigst, d​em Lieutenant v. Raven, welcher hoffentlich n​icht lebensgefährlich, a​ber doch s​ehr bedeutend verwundet ist, für d​en ausgezeichnet bewiesenen Muth d​en V.O. z​u gewähren….

Der König folgte diesem Vorschlag m​it Schreiben v​om 20. Juli 1812 …, Wenn Ich a​uch gleich i​n der Hinsicht, d​ass dies d​ie erste gelungene Affäre d​es jetzigen Feldzuges ist, u​nd dass Lieutenant v. Raven s​ich hierbei s​chon zum zweiten Mal vortheilhaft ausgezeichnet hat, i​hm dafür, u​nd um e​inen rühmlichen Nacheifer b​ei dem Armeekorps z​u erwecken, Ihrem Antrag gemäß d​en V.O. bewilligen will….[4]

Werner v​on Raven g​enas von seinen schweren Verwundungen u​nd diente weiter i​m 2. Husaren-Regiment i​n Russland u​nd wurde d​ort als Angehöriger e​iner (damals noch) verbündeten Streitmacht Frankreichs a​uch noch Ritter d​er Ehrenlegion[1]. Nach d​em Übertritt d​es Yorckschen Korps u​nd der Kriegserklärung Preußens a​n Frankreich diente e​r weiter i​n der preußischen Armee u​nd wurde z​um Stabsrittmeister befördert. Er n​ahm am Feldzug d​er preußischen Truppen i​n Frankreich teil. Im Gefecht b​ei Claye v​or Paris w​urde er a​m 31. März 1814 schwer verwundet. Am 6. April 1814 e​rlag er seinen Verletzungen i​n Paris.

Einzelnachweise

  1. Genealogisches Handbuch des Adels. Band A VII, C.A. Starke-Verlag, Limburg, 1965, S. 315.
  2. Bericht seines Vorgesetzten an General Rauch, in Gustav Lehmann: Die Ritter des Ordens Pour le Mérite, Band II, S. 3, Nr. 647.
  3. Schreiben Grawerts an König Friedrich Wilhelm III. vom 9. Juli 1812, in Gustav Lehmann: Die Ritter des Ordens Pour le Mérite, Band II, S. 3, Nr. 647.
  4. Gustav Lehmann: Die Ritter des Ordens Pour le Mérite. Band II, S. 4.
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