Weckewerk
Weckewerk ist eine Wurstspezialität, die in Nordhessen und im Eichsfeld (hier als Weckewurst) beheimatet ist. Es wird aus gekochten Schwarten und Gehacktem sowie Fleisch- oder Wurstbrühe vom Schwein hergestellt, mitunter kommen gekochte Fleischstücke, Blut und Innereien dazu. Gestreckt wird die Wurst mit altbackenen Brötchen, die dem Weckewerk seinen Namen geben: „Wecke“ oder „Wegge“ ist in Hessen die traditionelle Bezeichnung für Brötchen. Gewürzt wird mit Zwiebeln, Salz, Pfeffer, Majoran, regional auch mit Kümmel, Nelkenpfeffer und Knoblauch. Die Zutaten werden durch den Fleischwolf gedreht und vermengt. Für den baldigen Verzehr gelangt Weckewerk in dieser Form oder abgefüllt in Schweinedarm (Weckewurst) in die Küche. Für die längere Aufbewahrung wird es in Gläsern konserviert oder im großkalibrigen Kunstdarm gekocht.
Weckewerk oder Weckwurst wird kalt gegessen oder in der Pfanne gebraten. Da der ehemalige Oberbürgermeister von Kassel Philipp Scheidemann Weckewerk fast angebrannt gemocht hat, wird diese Zubereitungsform auch nach Bürgermeisterart genannt.
Häufige Beilagen sind Pellkartoffeln und eingelegte Gurken, Rote Bete oder ein grüner Salat mit Schmand.
Neben der Ahlen Wurscht, Leberwurst, Garwurst und Blutwurst gehört das Weckewerk zu den Standardprodukten der traditionellen Hausschlachtung in Nordhessen und im Eichsfeld. Ursprünglich gedacht war es als eine Form der Resteverwertung, denn so konnten auch die weniger edlen Teile eines Schweines verwertet werden.
Literatur
- Aktionsgemeinschaft pro traditionelle Fleisch- und Wurstspezialitäten e. V. (Hg.): Traditionelle Fleischerzeugnisse aus Hessen und Thüringen. Frankfurt am Main 1998, ISBN 3-924103-17-8.