Webleinen
Webleinen sind waagerecht angebrachte Leinen zwischen den Wanten eines Schiffes, die als Sprossen zum Besteigen der Masten dienen. Sie gehören zum stehenden Gut der Takelage.
Webeleinen werden oft über drei (oder mehr) Wanten gespannt, wobei sie naturgemäß durch Knoten oder Festbändseln gegen ein Abrutschen gesichert werden müssen. Zur Befestigung der Webleinen an den mittigen Wanten wird dafür der Webleinstek oder Webeleinstek eingesetzt. An jedes Ende einer Webleine wurde traditionell ein Auge gespleißt, das dann an die äußeren Wanten gebändselt wurde.[1] Alternativ kann auch an den äußeren Wanten ein Webleinstek eingesetzt werden, der dann noch zusätzlich festgebändselt wird, beispielsweise auf der Mir (siehe Eingangsbild) oder auf der Roald Amundsen.[2]
Traditionell waren Webleinen, wie anderes Tauwerk, auf Schiffen aus Hanf. Auf heute noch fahrenden Traditionsschiffen werden aufgrund der besseren Haltbarkeit stattdessen in aller Regel synthetische Fasern eingesetzt. Optisch hat sich dadurch nur wenig geändert, da für die Webleinen ganz überwiegend Synthetiktauwerk benutzt wird, das farblich und in seiner Struktur (geschlagenes Tauwerk) dem traditionellen Hanftauwerk nahekommt.
Siehe auch
Weblinks
Einzelnachweise
- so z. B. beschrieben aus den Fünfziger Jahren in: Wolfram Klövekorn (2009): Wer nie sein Brot als Moses aß: Von der Mosesfabrik zur See. Meine Anfänge bei der christlichen Seefahrt in den 50er Jahren (S. 179). Books on Demand. ISBN 978-3-8370-2344-2
- „Auf der Roald [Amundsen] werden die Webleinen auch am vorderen und achteren Want mit dem Webleinstek eingebunden.“ Der Kleine Bootsmann (Version 9.0 - April 2012), S. 35: 12 Webleinen annähen.