Walther Birkmayer
Walther Birkmayer (* 15. Mai 1910 in Wien; † 10. Dezember 1996 ebenda) war ein österreichischer Neurologe, Psychiater und Universitätsprofessor.
Leben
Walther Birkmayer promovierte 1936 an der Universität Wien zum Dr. med. und begann seine berufliche Karriere als Assistent an der Universitätsnervenklinik Wien. Er war bereits 1932 Mitglied der NSDAP und wurde 1936 SS-Mitglied. 1939 war er Hauptstellenleiter im Rassenpolitischen Amt der NSDAP, wo er amtsenthoben wurde wegen nichtarischer Abstammung. Er blieb weiterhin in der Nervenklinik beschäftigt, wo er nach dem Kriegsende 1945 suspendiert wurde.
1954 wurde Birkmayer Universitätsprofessor und Vorstand der Neurologischen Abteilung in Wien-Lainz. Er wurde auch Leiter des Ludwig-Boltzmann-Instituts für Neurochemie.
Gemeinsam mit dem Pharmakologen Oleh Hornykiewicz gelang es Birkmayer 1961, einen wesentlichen Teil der heutigen Standard-Therapie der Parkinson-Krankheit zu entwickeln: den Arzneistoff Levodopa, später kombiniert mit dem Decarboxylasehemmer Benserazid. Seinerzeit bedeutete dies einen Durchbruch in der Behandlung der Krankheit.
Walther Birkmayer starb 1996 in Wien und erhielt ein ehrenhalber gewidmetes Grab auf dem Neustifter Friedhof. Diese Widmung wurde 2015 aufgehoben.[1]
Auszeichnungen
Literatur
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Fischer, 2. aktualisierte Auflage, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-596-16048-8.
Weblinks
- Literatur von und über Walther Birkmayer im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Eintrag zu Walther Birkmayer im Austria-Forum (im AEIOU-Österreich-Lexikon)
- Seine Rolle im Nationalsozialismus hat der Bund Sozialdemokratischer AkademikerInnen, Intellektueller und KünstlerInnen (BSA) in der selbstkritischen Publikation "Der Wille zum aufrechten Gang. Offenlegung der Rolle des BSA bei der gesellschaftlichen Integration ehemaliger Nationalsozialisten" (von Wolfgang Neugebauer und Peter Schwarz, 2005, hier als pdf abrufbar) beschrieben, S. 238–241.