Walter Thoms
Walter Thoms (* 16. August 1899 in Schippenbeil (Ostpreußen); † 7. August 1994 in Bammental) war ein deutscher Betriebswirt und NS-Funktionär.
Leben
Walter Thoms trat im Dezember 1932 in die NSDAP ein, habilitierte sich 1933 an der Universität Heidelberg und wurde dort Assistent. Im Jahr 1936 wurde er außerordentlicher Professor, 1939 Dekan der Fakultät und 1940 ordentlicher Professor für Betriebswirtschaftslehre (1946 entlassen). Er war Vertrauensmann des Reichsdozentenführers sowie SD-Gutachter und wirkte führend im NS-Dozentenbund mit. 1941 regte er ganz NS-konform die Einrichtung eines Instituts für Großraumwirtschaft an, das sich mit der wirtschaftlichen Integration der im Weltkrieg besetzten Gebiete in das Deutsche Reich befassen sollte.
Von 1957 bis 1966 hatte er einen Lehrauftrag an der Wirtschaftshochschule Mannheim. Thoms war in der Humboldt-Gesellschaft aktiv und gestaltete 1974 das Festkolloquium mit. 1976 wurde er Vizepräsident der Humboldt-Gesellschaft für Wissenschaft, Kunst und Bildung, 1979 zum Ehrenmitglied ernannt. 1972 gründete er die Sokratische Gesellschaft mit.
Walter Thoms war Angehöriger des Corps Franco-Guestphalia Köln.[1] 1955 wurde er Ehrenmitglied der Burschenschaft Hansea Mannheim.[2]
Schriften
- Nationalsozialistische Betriebswirtschaftslehre, in: Der praktische Betriebswirt 18, 1938
- Die funktionale Kontorechnung, 1959
- Die Zukunft der Unternehmung: die Überwindung d. Kapitalismus in der industriellen Arbeitswelt demokratischer Ordnung, Stuttgart 1975
- Die „dritte Ordnung“ der Ökonomie: der Laborismus, München 1988 ISBN 3-7844-7231-1
- Ökosophie: die Wissenschaft von der normativen Ökonomie in ihrer komplexen Gestalt und multipolaren Struktur; zugleich die Widerlegung und Ablösung der Theorie des Kapitalismus, Sankt Augustin 1994
Literatur
- Peter Mantel: Betriebswirtschaftslehre und Nationalsozialismus, Gabler, Wiesbaden 2009
- Ernst Klee: Das Personenlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945?, Frankfurt a. M. 2003, S. 624
Weblinks
Einzelnachweise
- Verzeichnis Weinheimer Corpsstudenten 1990, S. 474
- Burschenschafter-Stammrolle 1991. S. 183.