Walt Dickerson
Walter Roland „Walt“ Dickerson (* 16. April 1931 in Philadelphia, Pennsylvania; † 15. Mai 2008 in Willow Grove, Pennsylvania) war ein US-amerikanischer Jazz-Vibraphonist des Modern Jazz (Hard Bop, Post Bop). Er war einer der wenigen Vibraphonisten, die Free Jazz Techniken aufgriffen.[1]
Dickerson studierte an der Morgan State University und ging nach dem Abschluss im Jahr 1953 und einer zweijährigen Militärdienstzeit nach Kalifornien, wo er mit Andrew Hill und Andrew Cyrille eine Band leitete. Aufmerksamkeit erregte er Anfang der 1960er Jahre in der New Yorker Jazzszene mit den Alben This is Walt Dickerson (1961), A Sense of Direction (1961) und Relativity (1962). In diesem Jahr gewann er den Best New Star Poll des Magazins Down Beat für sein Album To My Queen, an dem Andrew Hill, George Tucker und Andrew Cyrille mitwirkten. Cyrille blieb sein Schlagzeuger, bis er in die Band von Cecil Taylor wechselte. Er arbeitete in New York mit John Coltrane[2] und unter eigenem Namen u. a. mit Sun Ra, der als Sideman am Piano in Impressions of a Patch of Blue (1965) wirkte. 1964 zog er nach Kopenhagen, wo er als Lehrer arbeitete und zehn Jahre lang nicht auftrat. Ab Mitte der 1970er Jahre folgten dann Aufnahmen beim Jazzlabel Steeplechase, u. a. Duos mit Sun Ra ("Visions", 1978), dem dänischen Gitarristen Pierre Dørge und mit Richard Davis ("Divine Gemini", 1977). Er nahm auch 1978 im Quartett mit dem Pianisten Albert Dailey auf. Nach 1982 nahm er nicht mehr unter eigenem Namen auf, spielte aber im Bereich seiner Heimatstadt Philadelphia. Er starb an einem Herzanfall.[1]
Literatur
- Richard Cook, Brian Morton: The Penguin Guide to Jazz on CD. 6. Auflage. Penguin, London 2002, ISBN 0-14-051521-6.
Weblinks
- Biografie von Kelsey
- Diskographie
- Review von sechs Alben von Dickerson aus den 60er Jahren
- In Memoriam, Walt Dickerson, The New Yorker, 12. August 2008
Einzelnachweise
- Biographie von Kelsey bei Allmusic, siehe Weblinks
- Walt Dickerson, jazzmusicarchives