Waldemar Beyer
Waldemar Beyer (* 27. September 1909 in Güsten; † 1952[1]) war ein deutscher Bibliothekar und Polizeibeamter.
Leben und Wirken
Nach dem Schulbesuch studierte Beyer an der Universität Leipzig. Dort promovierte er 1933 mit einer 63-seitigen Dissertation über König Gunthchramn zum Dr. phil.
1935 schlug Beyer die höhere Bibliothekarlaufbahn an der Leipziger Universitätsbibliothek ein. 1936 wechselte er ins SD-Hauptamt in Leipzig, wo er in der Schrifttumsstelle tätig war. Später wurde er ins Geheime Staatspolizeiamt versetzt, in dem er die Leitung der Bibliothek (Abteilung II A 2) übernahm. Nach der Gründung des Reichssicherheitshauptamtes wurde Beyer mit der Leitung der dortigen Bibliothek betraut, die administrativ in der Amtsgruppe VII (Weltanschauliche Gegner) als eigenes Referat A 1 untergebracht war.[2] 1942 wurde Beyer Leiter der Bibliothek der Reichsuniversität Straßburg. Ab 1944 nahm Beyer als Angehöriger der Waffen-SS im Rang eines SS-Obersturmführers am Zweiten Weltkrieg teil.
In der Allgemeinen-SS (SS-Nr. 223.215) wurde Beyer mindestens bis zum Hauptsturmführer befördert.[3]
Schriften
- König Gunthchramn, Leipzig 1933. (Dissertation)
Literatur
- Ulrich von Hehl (Hrsg.): Sachsens Landesuniversität in Monarchie, Republik und Diktatur: Beiträge zur Geschichte der Universität Leipzig vom Kaiserreich bis zur Auflösung des Landes Sachsen 1952. Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2005, ISBN 3-374-02282-0.
- Michael Wildt: Generation des Unbedingten. Das Führungskorps des Reichssicherheitshauptamtes, 2002, S. 368.
Einzelnachweise
- Götz Aly: Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945, Bd. 2, S. 823.
- Ulrich von Hehl: Sachsens Landesuniversität in Monarchie, Republik und Diktatur, 2005, S. 276.
- Götz Aly: Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden, 2009, S. 823.