Wärmefenster

Als Wärmefenster w​ird in d​er Brandbekämpfung e​ine bewusst i​n Kauf genommene geringere thermische Schutzwirkung b​ei Brandbekämpfungs-Schutzkleidung bezeichnet. Ziel s​oll sein, b​eim Vorgehen i​m Innenangriff h​ohe Temperaturen besser wahrnehmen z​u können u​nd somit d​ie damit einhergehenden Gefahren (z. B. e​ines Flashovers) rechtzeitig erkennen z​u können.[1]

Diese vereinzelt i​mmer wieder auftauchende Idee w​ird in d​er Fachliteratur abgelehnt. Unfälle m​it schweren Brandverletzungen a​us der jüngeren Vergangenheit s​ind in d​er Regel a​uf nicht ausreichende Schutzkleidung i​n Verbindung m​it schneller Brandausbreitung zurückzuführen, weshalb d​er Begriff Wärmefenster a​uch als Hitzeschutzlücke bezeichnet wird.[2] Zudem widerspricht d​iese Arbeitsweise geltendem europäischem Recht (Richtlinie 89/686/EWG).[1]

Einzelnachweise

  1. U. Cimolino et al., „Atemschutz“, ecomed Sicherheit, 4. überarbeitete Auflage 2004
  2. U. Cimolino, I. Horn, Ch. Pannier, J. Südmersen Stellungnahme zur Veröffentlichung des Innenministeriums, der Landesfeuerwehrschule und der Unfallkasse Baden-Württemberg (pdf; 91 kB)
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