Vulkanisierlösung

Vulkanisierlösung oder Vulkanisierflüssigkeit – seltener auch Gummilösung – ist ein Gummiklebstoff, der zumeist bei der Reparatur von Fahrradschläuchen verwendet wird und oft dem Flickzeug beigelegt ist.

Vulkanisierlösung mit Flicken und Schleifpapier zum Reparieren eines Fahrradschlauchs

Anwendung

Hat ein Fahrradschlauch ein Loch, etwa durch einen Nagel verursacht, so wird er mit der defekten Stelle zwischen Felge und Mantel herausgezogen. Ein Schlauchflicken in der passenden Größe – quasi ein Heftpflaster zum Verschuss der defekten Stelle – wird ausgewählt. Die schadhafte Stelle wird mittels Schleifpapier, welches jedem Flickzeug beiliegt, angeraut. Anschließend wird um das Loch in der Größe des Flickens Vulkanisierlösung aufgetragen und mit der Kappe der Tube gleichmäßig verstrichen. Daraufhin benötigt die Lösung etwa fünf Minuten um anzutrocknen; dabei verliert sie ihren feuchten Glanz. Dann wird die schützende Aluminiumfolie von der Unterseite des Flickens abgezogen und dieser fest aufgesetzt. Nach weiteren zwei Minuten ist die sogenannte Vulkanisierung abgeschlossen, bei der sich das Schlauchgummi durch den chemischen Prozess mit dem Flicken verbunden hat.[1]

Auch Traktorreifen werden auf diese Weise noch repariert. Im KFZ-Bereich mit seinen schlauchlosen Reifen werden Beschädigungen heute allerdings anders repariert.

Funktionsweise

Naphtha dient als Lösungsmittel für Naturkautschuk. Beim Auftragen der Flüssigkeit wird der Gummi des Fahrradschlauchs oberflächlich „gelöst“ – molekulare Bindungen werden geöffnet. Nach dem Verdunsten des Lösungsmittels bildet sich dann ein Klebefilm. Durch den Andruck des Flickens verbindet sich dieser dauerhaft mit dem Fahrradschlauch. Genaugenommen ist die Vulkanisierlösung ein Klebstoff, und diese Form der Reparatur hat nichts mit dem Verfahren der Vulkanisation zu tun.

Einzelnachweise

  1. Fahrrad flicken: So hält der Reifen. Kölnische Rundschau. 27. März 2012, abgerufen am 15. Oktober 2018.

Quellen

Gefahrstoffkennzeichnung

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