Vogt-Koyanagi-Harada-Syndrom

Das Vogt-Koyanagi-Harada-Syndrom i​st eine multisystemische Erkrankung, d​er eine T-Zell-vermittelte Autoimmunreaktion g​egen Melanozyten zugrunde liegt.[1]

Klassifikation nach ICD-10
H30.8 Sonstige Chorioretinitiden
ICD-10 online (WHO-Version 2019)

Die Erkrankung, die meist zwischen dem 20. und dem 50. Lebensjahr beginnt und vor allem stärker pigmentierte Bevölkerungsgruppen betrifft, ist nach einem unspezifischen Prodromalstadium, das einer viralen Infektion ähnelt, charakterisiert durch rezidivierende aseptische Meningitiden, Iridozyklitiden, eine Vitiligo und einen Verlust von Wimpern. Die Diagnosekriterien wurden 1999 revidiert. Die Diagnose wird klinisch gestellt, abhängig von den extraokulären Manifestationen als komplett, inkomplett oder wahrscheinlich. Die Behandlung wird erfolgreich mit hochdosierten Steroiden durchgeführt, ggf. längerfristig mit zusätzlichen Immunsuppressiva, wie zum Beispiel Ciclosporin. Die längerfristige Prognose ist hinsichtlich des Sehvermögens gut, wenn die Diagnose frühzeitig gestellt wird und eine aggressive Behandlung erfolgt. Seit 2008 existiert ein Tiermodell der Krankheit.[2]

Die Erkrankung i​st nach Alfred Vogt, Yoshizo Koyanagi u​nd Einosuke Harada benannt. Ein Synonym i​st Yugé-Syndrom (nach T. Yugé).[3]

Einzelnachweise

  1. M. M. Lavezzo, V. M. Sakata u. a.: Vogt-Koyanagi-Harada disease: review of a rare autoimmune disease targeting antigens of melanocytes. In: Orphanet Journal of Rare Diseases, Band 11, März 2016, S. 29, doi:10.1186/s13023-016-0412-4, PMID 27008848, PMC 4806431 (freier Volltext) (Review).
  2. K. Yamaki, S. Ohono: Animal models of Vogt-Koyanagi-Harada disease (sympathetic ophthalmia). In: Ophthalmic Res. Band 40, Nr. 3-4, 2008, S. 129–35, doi:10.1159/000119863, PMID 18421226.
  3. Vogt-Koyanagi-Harada syndrome bei whonamedit.com; abgerufen am 6. Oktober 2012.

Literatur

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