Vivaro-alpinische Sprache
Vivaro-Alpinisch (französisch: vivaro-alpin) ist eine alte regionale Variante des Okzitanischen, die im nordöstlichen Teil dieser Sprachregion, im nördlichen Bereich der Seealpen gesprochen wird. Das Verbreitungsgebiet erstreckt sich bis in den südlichen Teil der Dauphiné und in den westlichsten Teil Italiens. Überholt ist die Theorie, die Sprache sei unter der Bezeichnung Alpenprovenzalisch als Dialekt des Okzitanischen einzuordnen.
Wie die andern nordokzitanischen Sprachen (Limousinisch, Auvergnatisch) kennt das Vivaro-Alpinisch die Palatalisierung der Konsonanten „k“ und „g“ vor „a“, zum Beispiel in chantar (französisch: chanter), jauta (joue), während das Südokzitanische cantar und gauta kennt.
Die Hauptcharakteristik besteht im Wegfallen der zwischenvokalischen Dentale: monea für moneda (französisch: monnaie), bastia für bastida (französisch: bâtie).
Weit verbreitet ist der Rhotazismus des „l“ zu „r“: barma für balma (französisch: grotte), escora für escola (französisch: « école »), saraa für salada (französisch: « salade »).
Literatur
- J.-C. Bouvier, C. Martel: Atlas linguistique et ethnographique de Provence. CNRS, 3 Bde., 1975–1983.
- T. Telmon, A. Canobbio: Atlante linguistico del Piemonte occidentale. Regione Piemonte, 1985ff.