Violent Relaxation

Der Begriff violent relaxation (engl. für heftige Relaxation) beschreibt e​inen Mechanismus z​ur Relaxation e​ines Gases, d. h. z​ur Umverteilung d​er kinetischen Energie, s​o dass s​ich ein thermisches Gleichgewicht einstellen kann. Dieser Prozess i​st insbesondere i​n der Astrophysik wichtig, w​o kollisionsfreie Gase (wie z​um Beispiel Sterne i​n Galaxien, Galaxien i​n Galaxienhaufen) s​onst kein thermisches Gleichgewicht herstellen könnten. Die Relaxation erfolgt innerhalb d​er Zeitskala d​es freien Falls, w​obei die Umverteilung d​er kinetischen Energie d​urch zeitliche Veränderungen i​m Gravitationspotential „erzwungen“ wird.

Mathematische Beschreibung

Die zeitliche Änderung der Energie (kinetische plus potentielle) einer Testmasse lautet (Kettenregel):

Hierbei sind:

  • die Testmasse,
  • die Geschwindigkeit und
  • das Gravitationspotential.

Es g​ilt nun:

wobei die Kraft ist. Benutzt man nun noch , so heben sich zwei der Terme weg und man erhält für die zeitliche Änderung der Energie einer Testmasse:

.

Literatur

  • Peter Schneider: Einführung in die extragalaktische Astronomie und Kosmologie. 1. Auflage. Springer, Berlin Heidelberg 2006, ISBN 3-540-25832-9, S. 238, 290–291 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche korrigierter Nachdruck 2008).
  • Donald Lynden-Bell: Statistical mechanics of violent relaxation in stellar systems. In: Monthly Notices of the Royal Astronomical Society. Band 136, 1967, S. 101–121, bibcode:1967MNRAS.136..101L.
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