Villa Aldini
Die Villa Aldini ist ein historisches Landhaus auf den Hügeln südwestlich des Stadtzentrums von Bologna in der italienischen Emilia-Romagna.
Geschichte und Architektur
Die Villa ließ der Rechtsanwalt Antonio Aldini, bevollmächtigter Minister von Napoleon, ab 1811 nach Plänen von Giuseppe Nadi errichten. Man erzählt sich, dass Napoleon 1805 auf den Hügel stieg und ausrief:
„Ça c’est superbe!“[1]
(dt.: Das ist großartig!)
Dieser Ausruf habe Antonio Aldini überzeugt, dort 1811 die Villa zu errichten, deren Bau allerdings 1816 unterbrochen wurde.
Auf der Rückseite des Gebäudes finden sich Reste der romanischen Kirche Madonna del Monte, auch La Rotonda genannt, die im 12. Jahrhundert erbaut wurde. Die runde Kirche wurde als Repräsentationssaal oder Speisesaal im Inneren der Villa genutzt.[2]
Das äußere Tympanon enthält Dekorationen von Giacomo De Maria, die den Olymp darstellen. Im Inneren finden sich klassizistische Fresken von Felice Giani.[3]
1832 wurde die Villa versteigert und ein Privatmann erwarb sie, der sie aus Spekulationsgründen abreißen lassen wollte. Ende desselben Jahrzehnts wurde sie durch den Verkauf an ein Bürgerkomitee gerettet und 1842 überwachte der Bologneser Architekt Antonio Serra die Umwandlung des Gebäudes in ein Kultgebäude.[4]
Im Film
Pier Paolo Pasolini, in Bologna geboren, drehte einige Szenen des Films Die 120 Tage von Sodom im Haupthof der Villa Aldini.[5]
Einzelnachweise
- Villa Aldini. Arte.it. Abgerufen am 10. Dezember 2020.
- Rotonda della Madonna del Monte in Villa Aldini. Archiviert vom Original am 18. April 2016. Abgerufen am 10. Dezember 2020.
- Edifici storici - Villa Aldini. Biblioteca Salaborsa. Abgerufen am 10. Dezember 2020.
- Cristiano Marchegiani: Serra, Antonio. In: Dizionario biografico degli Italiani. Band 92. Istituto dell'Enciclopedia Italiana, Rom. S. 196–197. 2018. Abgerufen am 11. Dezember 2020.
- Michel Chomarat: La Villa Aldini di Salò a Bologna. Centro Studi Pier Paolo Pasolini, Casarsa della Delizia. Abgerufen am 11. Dezember 2020.