Viktor Hoeniger

Viktor Hoeniger (* 22. Februar 1870 i​n Ratibor; † 7. März 1953 i​n Freiburg i​m Breisgau) w​ar ein deutscher Reichsgerichtsrat.

Leben

Der Preuße u​nd Badener Hoeniger w​ar Sohn d​es Bankiers Rudolf Hoeniger u​nd seiner Ehefrau Berta, geb. Weißler. Der Rechtswissenschaftler Heinrich Hoeniger (1879–1961) w​ar sein Bruder.[1] 1894 w​urde er vereidigt u​nd 1899 Amtsrichter. 1905 w​urde er z​um Oberamtsrichter u​nd 1906 z​um Landgerichtsrat befördert. 1914 w​urde er z​um Oberlandesgerichtsrat ernannt. Am 16. Mai 1922 w​urde er a​ls Hilfsrichter a​n das Reichsgericht berufen u​nd am 1. Mai 1923 w​urde er Reichsgerichtsrat. Er w​ar im IV. Zivilsenat u​nd IV. Strafsenat beschäftigt.

Da e​r von d​en Antisemiten a​ls „jüdischer Jurist“ angesehen wurde, musste e​r am 1. April 1935 i​n den Ruhestand treten. Zusammen m​it seiner Tochter u​nd zwei Enkeln, sogenannten Mischlingen zweiten Grades, l​ebte er zurückgezogen i​n Freiburg. Da e​r die Nachkommen versorgte, b​lieb er verschont. Von seiner bereits gekürzten Pension musste e​r im Krieg Sonderzahlungen leisten.

Nach d​em Krieg w​ar er Spruchkammervorsitzender i​n Freiburg.

Schriften

  • „Die actio de pauperie“, Diss. Freiburg 1894, Jena 1894
  • „Kritische Besprechung reichsgerichtlicher Entscheidungen“, Archiv für bürgerliches Recht, Band 35 (1910), S. 250.
  • (zusammen mit Friedrich Weißler): „Grundbuchordnung nebst Grundbuchbereinigungsgesetz und landesgesetzlichen Ausführungsbestimmungen“, 1. Auflage, München und Berlin 1932.
  • Kommentator im Düringer/Hachenburg: Kommentar zu Handelsgesetzbuch.

Literatur

  • Adolf Lobe: „Fünfzig Jahre Reichsgericht am 1. Oktober 1929“, Berlin 1929, S. 385.
  • Horst Göppinger: „Der Nationalsozialismus und die jüdischen Juristen“, 1. Auflage, Villingen 1963, S. 119; ders. „Juristen jüdischer Abstammung im „Dritten Reich“ – Entrechtung und Verfolgung“, 2. Auflage, München 1990, S. 340f.

Einzelnachweise

  1. Frank Zeiler: „Biographische Skizzen zum Lehrkörper der Freiburger Rechtsfakultät in den Jahren 1860 - 1918“, Freiburg 2008, S. 104 (PDF).
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