Viezstraße
Die Viezstraße ist eine Ferienstraße, benannt nach dem traditionellen Getränk "Viez", wie Apfelwein in der Saargauregion bezeichnet wird. Sie führt von Merzig an der Saar über den Saarlouiser Gau und das Saarburger Land bis in die Moselstadt Trier. Die rund 175 km langen Viezstraße wird von landschaftsprägenden Streuobstwiesen gesäumt.
Die Landschaft Viezstraße ist eine alte, bereits zur Keltenzeit besiedelte Kulturlandschaft an der Grenze zu Frankreich im Naturpark Saar-Hunsrück. Der Saargau nimmt den Höhenrücken zwischen Saar und Mosel ein, von Merzig und Saarlouis im Süden über das Saarburger Land bis vor die Tore Triers im Norden, wo Saar und Mosel zusammenfließen.
Initiiert wurde die Viezstraße 1997 von der damaligen Landtagsabgeordneten Irmtraud Engeldinger, Gründerin des Vereins Viezstraße e.V., der sich um die praktische Umsetzung von Veranstaltungen an der Strecke kümmert.[1]
Viez | Traditionelles regionales Getränk
Apfelwein wird in den Saargaudörfern im Saarland und in Rheinland-Pfalz und der Region um Trier als Viez bezeichnet. Die Bezeichnung Viez ist wohl auf die Römer zurückzuführen, die in Ermangelung von Wein aus Trauben auf Apfelwein, den sie "Vice-Vinum" nannten, als Ersatz zurückgriffen. Früher hat in fast jedem Keller ein Fass mit selbstgemachtem Viez gelagert, ein wichtiges Getränk für die Wintermonate.
Viez wird traditionell trocken ausgebaut, hat einen Alkoholgehalt von 5 bis 7 Prozent aus und weist meist ein fein-säuerliches Aroma auf. Neben dem "einfachen" Viez sind heute auch Viez-Spezialitäten, spritziger Cider, Secco oder Sekt im Produktportfolio der Erzeugerbetriebe zu finden. Hergestellt wird Viez aus nuancenreichen Apfelsorten, manchmal gemischt mit Birnen, von den hochstämmigen Apfel- und Birnbäumen der Obstwiesen.
Streuobstwiesen und Sortenvielfalt
Die Initiatoren der Viezstraße wollen mit ihren Aktivitäten dazu beitragen, dass dem traditionelle Getränk "Viez" mehr Beachtung geschenkt wird. Damit verbunden ist das wichtige Anliegen des Vereins Viezstraße e.V. die vorhandenen Streuobstwiesen und die darauf zu findenden Obstsorten zu erhalten und neue Bäume zu pflanzen. Obstwiesen sollen auch in Zukunft ein prägendes landschaftliches Element des Saar-Mosel-Raums sein. Der Wert der Streuobstwiesen, ihre kulturhistorische Bedeutung, ihre unschätzbar große ökologische Wertigkeit und ihre positive Wirkung auf das Landschaftsbild soll in die Öffentlichkeit getragen werden und es soll dafür geworben werden die Obstwiesen zu pflegen und zu nutzen. Untrennbar mit dem Erhalt der Obstwiesen ist der Erhalt der Obstsortenvielfalt, die eine bedeutende Genressource darstellt, verbunden. Im Saar-Mosel Raum gibt es eine reiche Palette regionaler Apfelsorten. Gezüchtet wurden meist Wirtschaftssorten, mit guten Eigenschaften für die Apfelweinherstellung. Lokale Apfelsorten wie ‘Roter Trierer Weinapfel‘, ‘Moseleisenapfel‘, ‘Porzenapfel‘, ‘Erbachhofer Mostapfel‘, ‘Eifler Rambur‘ oder ‘Luxemburger Renette‘ sind verbreitet. Verbreitet sind auch lokale Mostbirnensorten wie ‘Pleiner Mostbirne‘ auch ‘Moseltrankbirne‘ genannt, ‘Kludderbirne‘, ‘Gute Graue‘, ‘Nelchesbirne‘ oder die recht häufig zu findende ‘Pastorenbirne‘.
Träger der Viezstraße
Träger der Viezstraße ist der Verein Viezstraße e.V. in Zusammenarbeit mit den angrenzenden Landkreisen, Städten und Gemeinden. Informationen halten die Touristinfos von Merzig-Wadern, Saarlouis, Trier-Saarburg und Trier vor.