Via del Corso
Die Via del Corso, oder kurz Corso, ist eine der bekanntesten Straßen in der römischen Altstadt, die die Piazza del Popolo mit der Piazza Venezia verbindet. Sie ist etwa 1,6 km lang.
Geschichte
Im Jahr 220 v. Chr. wurde die Via Flaminia im Auftrag des Censors Gaius Flaminius von Rom nach Rimini gebaut. Die Straße durchschnitt vom Kapitol ausgehend das Marsfeld gradlinig. Seit dem Bau der Aurelianischen Mauer bis 275 n. Chr. verließ die Via Flaminia durch die Porta Flaminia, die spätere Porta del Popolo die Stadt. Der Teil der Straße innerhalb der Stadtmauer erhielt im Mittelalter den Namen Via Lata, „Breite Straße“. Allerdings wurde die Straße wegen der vielen Tiberüberschwemmungen kaum noch genutzt.
Erst Papst Paul II. ließ die Via Lata 1467 wiederherstellen. In der Folge bürgerte sich der Name Via del Corso, „Straße des Rennens“ ein. Sie bekam ihren Namen nach Pferderennen (besser: Pferdeauftrieb), die dort stattfanden. Über Jahrhunderte hinweg beobachteten die Notablen aus den Fenstern und von den Balkonen der prächtigen Häuser zur Karnevalszeit wildes Treiben reiterloser Pferde in dieser Straße. Diese zum Teil noch halbwilden Araber-Pferde wurden durch die Straße nach Süden zur Piazza Venezia gejagt.[1]
Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts steht das Monumento Vittorio Emanuele II als Endpunkt in der Sichtachse. Von 1900 bis 1944 hieß die Straße nach dem italienischen König Corso Umberto I.
Die Straße heute
Die Via del Corso ist Teil des Tridente, des Dreizacks, zu dem außerdem die Via del Babuino und die Via di Ripetta gehören. Die Via del Corso ist heute eine beliebte Einkaufsstraße. Dazu gehören die Galleria Alberto Sordi (früher Galleria Colonna) und das Kaufhaus La Rinascente.
Weblinks
Einzelnachweise
- Eine ausführliche Beschreibung der Straße, des Karnevals und des Pferderennens gibt u. a. Goethe in Italienische Reise, zweiter Rom-Aufenthalt Februar 1788.