Verschlussfang
Der Verschlussfang (engl. bolt catch oder bolt hold-open device) ist eine Vorrichtung bei einigen aufschießenden automatischen und halbautomatischen Handfeuerwaffen, die den Verschluss nach dem Abfeuern der letzten Patrone in geöffneter (rückwärtiger) Position hält. Die Munition für die Waffe muss dabei durch ein Magazin zugeführt werden.
Bei Pistolen wird der Verschlussfang als Schlittenfang bezeichnet.
Funktionsweise
Der Verschlussfang wird bei leerem Magazin durch eine entsprechende Fläche am Magazinzubringer während des Rücklaufs des Verschlusses in die obere Position gedrückt. Beim anschließenden Vorlauf des Verschlusses läuft dieser auf den Verschlussfang auf. Der Verschluss wird durch den mittels Haftreibung arretierten Verschlussfang in offener Position festgehalten. Hierdurch wird dem Schützen zugleich angezeigt, dass das Magazin leer ist und die letzte Patrone gezündet hat. Nach dem Wechseln des Magazins muss der Verschlussfang lediglich gelöst werden. Dadurch entfällt ein zusätzlicher Repetiervorgang, um die Waffe wieder schussbereit zu machen, was ein schnelleres Nachladen ermöglicht. Der offene Verschluss fördert zudem die Kühlung und wirkt so der selbständigen Zündung einer überhitzten Patrone entgegen.
Zudem kann die Waffe unzerlegt z. B. mittels Reinigungsschnur gereinigt werden. Bei einigen Waffen, z. B. dem SKS, dient der Verschlussfang auch zum einfacheren Befüllen mittels Ladestreifen.
Je nach Bauart der Waffe wird der Verschlussfang auf unterschiedliche Art gelöst:
- durch Zurückziehen des Verschlusses bzw. des daran angebrachten Spannschiebers, z. B. das SKS,
- durch Drücken des Verschlussfanghebels, z. B. das AR-10,
- durch Einstecken eines vollen Magazins, z. B. das EM-2.
Nachteilig ist die erhöhte Komplexität der Waffe. Außerdem kann durch den offenen Verschluss leichter Schmutz in die Waffe gelangen.
Quelle
- Technische Informationen: TM 9-1005-249-24&P (Department of the Army Technical Manual)