VMU-Test

Der VMU-Test, VMU (velocity, minimum, unstick; VMU; Minimum Unstick Speed) i​st in d​er Luftfahrt e​in bei j​edem Flugzeug vorgeschriebener Test, b​ei dem d​ie geringst mögliche Abhebegeschwindigkeit b​ei maximalem Anstellwinkel (engl. angle o​f attack) a​uf dem Boden ermittelt wird.

Bei Flugzeugen m​it Bugradfahrwerk s​etzt dabei, k​urz bevor d​as Flugzeug abhebt, d​as Heck a​uf der Landebahn a​uf (engl. tailstrike). Ohne Abriebschutz würde d​as Heck aufgerissen u​nd schwer beschädigt werden. Normalerweise werden deshalb temporär Holz- o​der Blechverstärkungen z​um Schutz d​er Rumpfunterschale installiert. Beim Schleifen d​er Schutzvorrichtungen über d​ie Startbahn entstehen Funken, d​ie auf Aufnahmen derartiger Tests regelmäßig z​u sehen sind.

Die VMU taucht zwar später im Flughandbuch nicht auf, sie ist aber insofern wichtig, als auf ihrer Basis die VR (engl. ausgesprochen: Vi-rotate; dtsch. Geschwindigkeit, bei der rotiert wird; nicht Rotationsgeschwindigkeit), bei welcher der Pilot den Abhebevorgang durch Ziehen des Steuerknüppels einleitet, berechnet wird. Die VR muss so gewählt werden, dass die VLOF, Geschwindigkeit bei der das Hauptfahrwerk abhebt, bei einem normalen Start wenigstens 10 % und im Falle eines Triebwerksausfalls immer noch mindestens 5 % über der VMU liegt.

Literatur

  • FAA, US Department of Transportation – Aircraft certification service flight safety program, 4040.26A, 23. März 2001
  • Pressemitteilung auf der Intec 2006 – Airbus setzt auf Enidine, Bad Bellingen 26. Juli 2006
  • Anderson, John D., Jr. – Introduction to Flight, 3rd ed., McGraw-Hill Book Company, New York, 1989.
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