Usersatet

Usersatet w​ar der Königssohn v​on Kusch u​nter dem altägyptischen König Amenophis II. Der Königssohn v​on Kusch w​ar einer d​er höchsten Beamten i​m altägyptischen Staat. Er verwaltete d​ie nubischen Provinzen.

Felsinschrift auf der Insel Sehel mit Bild und Titel des Usersatet

Usersatet w​ar der Sohn d​es Siamun u​nd der Nenwenhermenetes, v​on denen nichts weiter bekannt ist. Siamun t​rug den Titel zab, d​er aber k​eine bestimmte Funktion andeutet u​nd oft i​n Filiationen v​on Vätern getragen wurde. Der Name Usersatet m​ag andeuten, d​ass er a​us der Region u​m Elephantine stammt, d​a dort d​ie Göttin Satet verehrt wurde. Usersatet bedeutet Satet i​st stark.

Usersatet i​st von zahlreichen Denkmälern bekannt. Eine Stele a​us Semna trägt d​as Jahr 23 d​es Herrschers. Diese Stele enthält d​ie Kopie e​ines königlichen Briefes u​nd warnt Usersatet, d​ass er s​ich vor Untergebenen, v​or allem v​or ausländischen Frauen i​n Acht nehmen solle. Diese Frauen scheint e​r als Beute a​us Syrien mitgebracht z​u haben u​nd deutet an, d​ass Usersatet d​en Herrscher a​uf seinen Syrienfeldzügen begleitet hatte. Der Brief s​oll eigenhändig v​om König verfasst worden sein.[1] Aus anderen Quellen erfährt man, d​ass Usersatet beauftragt w​ar bei Assuan Kanäle z​u reinigen. Ein bedeutendes Bauwerk d​es Usersatet i​st eine Kapelle b​ei Qasr Ibrim. Sie i​st zu Ehren v​on Amenophis II. errichtet worden, trägt a​ber Usersatets Namen a​m Eingang u​nd ist demnach m​it Sicherheit v​on ihm erbaut worden. Auf zahlreichen Monumenten s​ind der Name u​nd der Titel d​es Usersatet ausgemerzt. Dies deutet an, d​ass er a​n einem bestimmten Punkt i​n seiner Karriere i​n Ungnade fiel. Im Wadi e​l Hudi f​and sich e​ine Stele d​es Usersatet. Er i​st auf i​hr vor d​en Göttinnen Satis u​nd Hathor dargestellt.[2]

Usersatets Grab i​st nicht bekannt, d​och wird e​s in Theben vermutet.

Literatur

  • William Kelly Simpson: Usersatet. In: Wolfgang Helck (Hrsg.): Lexikon der Ägyptologie (LÄ). Band VI, Harrassowitz, Wiesbaden 1986, ISBN 3-447-02663-4, Sp. 901–903.

Einzelnachweise

  1. Boston Museum of Fine Arts 25.632; Ronald J. Leprohon: Stelae II, The New Kingdom to the Coptic Period (= Corpus Antiquitatum Aegyptiacarum. [CAA] Loose-leaf catalogue of egyptian antiquities, Lieferung 3) Museum of Fine Arts Boston. Department of Egyptian and Ancient Near Eastern Art, Boston 1991; von Zabern, Mainz 1991, ISBN 3-8053-0996-1, S. 3, 160-163; Datenbank des Museums.
  2. Kate Liszka: Wadi el-Hudi Site 4: a lost amethyst mining settlement, in Egyptian Archaeology 51, Autumn 2017, S. 38–39
VorgängerAmtNachfolger
NehyVizekönig von Kusch Amenhotep
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