Unterberger-Tretversuch

Der Unterberger-Tretversuch i​st ein neurologischer Test z​ur Überprüfung d​er Reflexbahnen zwischen d​en Gleichgewichtszentren i​m Gehirn u​nd dem Rückenmark (vestibulospinale Reflexe). Er w​urde von d​em österreichischen Arzt Siegfried Unterberger[1] (1893–1979) entwickelt u​nd nach i​hm benannt. Bei d​er Untersuchung t​ritt der Patient m​it geschlossenen Augen gleichmäßig a​uf einer Stelle. Dabei i​st es wichtig, d​ass keine Orientierungspunkte (helle Lichtquellen, tickende Uhren) i​m Raum vorhanden sind. Der Test g​ilt als positiv, a​lso auffällig, w​enn der Patient während 50 Schritten m​ehr als 45° v​on der Ausgangsposition abdreht.[2] Der Patient weicht b​ei einer einseitigen Läsion o​der Erkrankung Schritt für Schritt z​ur erkrankten Seite ab.

Cranio-Corpo-Graphie: Videodokumentation des Unterberger-Tretversuchs mit anschließender Bildüberlagerung

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Malte Kornhuber, Stephan Zierz (Hrsg.): Die neurologische Untersuchung. 1. Auflage. Steinkopff, Darmstadt 2005, ISBN 3-7985-1444-5, S. 114.
  2. Hermann S. Füeßl, Martin Middeke: Anamnese und Klinische Untersuchung. 3. Auflage. Thieme, Stuttgart 2005, ISBN 3-13-126883-2, S. 449.

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