Ukrainische Unsterbliche
Als Ukrainische Unsterbliche wird eine Schachpartie bezeichnet, die am 9. Juli 1937 in der Meisterschaft der Ukrainischen SSR zwischen Jefim Kortschmar (1914–1978) und Jewsei Poljak (1908–1970) gespielt wurde.[1] Unter mehreren Opfern nutzt Weiß die Grundreihenschwäche seines Gegners aus.
Partie
a | b | c | d | e | f | g | h | ||
8 | 8 | ||||||||
7 | 7 | ||||||||
6 | 6 | ||||||||
5 | 5 | ||||||||
4 | 4 | ||||||||
3 | 3 | ||||||||
2 | 2 | ||||||||
1 | 1 | ||||||||
a | b | c | d | e | f | g | h |
Weiß: Kortschmar; Schwarz: Poljak
- 1. e2–e4 e7–e5 2. Sg1–f3 Sb8–c6 3. Lf1–b5 d7–d6
- 4. d2–d4 Lc8–d7 5. Sb1–c3 Sg8–f6 6. 0–0 Sc6xd4 7. Lb5xd7+ Dd8xd7 8. Sf3xd4 e5xd4 9. Dd1xd4 Lf8–e7 10. Tf1–d1
Beim 9. DSB Kongress 1894 in Leipzig wandte Tarrasch gegen Schlechter (6. … Le7 7. Te1 war eingeschoben) nach 10. Tf1–e1 0–0 erfolgreich das Fianchetto 11. b2–b3 Tf8–e8 12. Lc1–b2 an.
- 10. … 0–0 11. e4–e5 Sf6–e8 12. Lc1–f4 a7–a5
Mit der Idee, den Punkt d6 mittels Ta6 zu überdecken.
- 13. Td1–d3 Ta8–a6 14. Ta1–e1 Dd7–f5 15. Sc3–d5 Le7–d8 16. e5xd6 Se8xd6 17. Td3–g3 f7–f6
17. … g6 scheitert an 18. Lh6
- 18. Lf4–h6 Tf8–f7
Um den Punkt g7 zu decken, muss Schwarz seine Grundreihe schwächen, was Weiß in der Folge forciert ausnutzt.
- 19. Sd5–b4
Der Springer räumt mit Tempogewinn die d-Linie.
- 19. … a5xb4 20. Dd4xd6
Das Damenopfer kann nicht angenommen werden, denn 20. … Txd6 21. Te8+ Tf8 22. Txg7+ führt zum Matt.
- 20. … Df5–d7 21. Dd6–d5
Die Dame kann immer noch nicht genommen werden, zugleich droht wegen der Fesselung des Turmes f7 nun 22. Txg7+.
- 21. … Kg8–f8
Auf 21. … g6 gewinnt 22. Tge3
- 22. Tg3xg7 Dd7xd5
Nach 22. … Txg7 wäre der Turm durch den Läufer h6 gefesselt, sodass 23. Dxd7 folgen würde
- 23. Tg7–g8+
Nach diesem Doppelschach gab Schwarz auf, denn auf das erzwungene 23. … Kxg8 folgt ein zweizügiges Matt durch 24. Te8+ Tf8 25. Txf8
Literatur
- Martin Rieger: Unglaubliche Schachpartien. In: Schach-Zeitung 2 (2009), 2, S. 32–33.
Weblinks
- Partie zum Nachspielen bei Chessgames.com (englisch)
Einzelnachweise
- Schachist. Nr. 20, 1937, S. 2 (ukrainisch).