Typika
Die Bezeichnung Typika meinte in der Liturgie ursprünglich eine hauptsächlich monastische Form der Kommunionfeier an Tagen, an denen keine Eucharistie gefeiert wurde. Ihre Heimat ist Palästina. Sie ist zu unterscheiden von der „Liturgie der vorgeweihten Gaben“, die sich in Kathedralgottesdiensten entwickelte. Mit dem Horologion gelangten die Typika als eigenständige Gottesdienste in das Stundengebet des Byzantinischen Ritus.
In Konstantinopeler Klöstern wurden die Typika schließlich in aufgespaltener und umgewandelter Form mit der Messfeier verbunden. Ein Teil (Ps 102, 145 und Seligpreisungen) trat an die Stelle der älteren Antiphonen (Ps 91, 92 u. 94) im ersten Teil der Liturgie, der zweite Teil (Ps 33 (34), Antidoron, Apolysis) wurde gegen Schluss der Feier eingefügt. Das Antidoron ersetzt die ursprüngliche Kommunion der Typika, weil in der Messfeier naturgemäß bereits die Kommunion gespendet wurde.
Literatur
- Juan Mateos: La célébration de la Parole dans la Liturgie byzantine (Orientalia Christiana Analecta 191). Pont. Institutum Studiorum Orientalium, Roma 1971, S. 68–71.
- Robert F. Taft: Home-Communion in the Late Antique East. In: Clare V. Johnson (ed.), Ars Liturgiae. Worship: Aesthetics and Praxis. Essays in Honor of Nathan D. Mitchell. LTP, Chicago 2003, 1–25, bes. 9–13; ders.: Cathedral vs. Monastic Liturgy in the Christian East. In: Bollettino della Badia Greca di Grottaferrata III. s. 2 (2005) 173–219, bes. 212–216.
- Stefanos Alexopoulos: The Presanctified Liturgy in the Byzantine Rite. Leuven 2009, 80–90.
- Ioannes Michael Hanssens: Institutiones liturgicae de ritibus orientalibus tom. III. Univ. Gregoriana, Romae 1932, 556f Nr. 1460–1462.