Trollfelsen
Die Trollfelsen sind eine Felsformation des Rotliegenden (eine Gesteinseinheit) bei Münster-Sarmsheim im Landkreis Bad Kreuznach in Rheinland-Pfalz. Sie sind die vorrangige Sehenswürdigkeit im Naturschutzgebiet Trollmühle im Trollbachtal.
Geologie
Die bis zu 15 Meter hohen Trollfelsen stellen die verwitterten Überreste eines Schwemmfächers dar, der sich während einer heißen und trockenen Klimaperiode während des Perm aus dem Hunsrück ins Saar-Nahe-Becken ergoss. Sie bestehen aus einem grobkörnigen Fanglomerat, das sich aus den unterdevonischen Gesteinen des Hunsrücks zusammensetzt. Das sind vor allem Quarzite, Sandsteine, Tonschiefer und Phyllite. Hinzu kommen Kalksteine, die aus einem mitteldevonischen Riff bei Stromberg stammen.[1] Geologisch werden die Trollfelsen den Wadern-Schichten zugeordnet.[2] Die Erosion formte aus dem klastischen Sedimentgestein Türme und bizarr anmutende Strukturen. Die drei auffälligsten Felsen werden „Nikolaus“, „Kamel“ und „Eierfelsen“ genannt.
Ökologie
Die Trollfelsen markieren einen der trockensten und klimatisch wärmsten Punkte in Rheinland-Pfalz. Die steilen Felsen bieten besonders thermophilen Pflanzen einen Lebensraum. So siedelt hier die Grundblütige Segge (Carex halleriana), die erstmals 1934 von David Wiemann an dieser Stelle nachgewiesen wurde.
Unterhalb der Trollfelsen verläuft die Bundesautobahn 61.
Die Felsen werden auch als Klettergebiet genutzt, es gibt hier etwa 15 Routen der Schwierigkeitsgrade II - VII.[3]
Literatur
- Wolfgang R. Dachroth: Oberrotliegendes am Südrand des Hunsrück. Der Aufschluss, Jahrgang 28. Heidelberg 1977. S. 61–67.
- Heinz Hoppstädter: Die Felsenklippen im Trollbachtal. Naheland-Kalender 1973, Heimatkundliche Schriftenreihe des Landkreises Bad Kreuznach 1973.
- Karlheinz Rothausen, Volker Sonne: Mainzer Becken. Sammlung geologischer Führer, Band 79. Gebr. Borntraeger, Berlin 1984. S. 99.
- K. Stapf: Schwemmfächer- und Playa-Sedimente im Oberrotliegenden des Saar-Nahe-Beckens. Mitteilungen der POLLICHIA Heft 70, Bad Dürkheim 1982. S. 7–54.
Weblinks
- Trollfelsen auf Summitpost.org (englisch)
Einzelnachweise
- Dachroth 1977; Stapf 1982.
- Rothausen, Sonne 1984, S. 99.
- Trollfelsen, ig-klettern-rhein-main.de, abgerufen am 11. Juni 2012