Trilogie des Scheiterns
Die Trilogie des Scheiterns ist eine Romantrilogie des deutschen Schriftstellers Wolfgang Koeppen. Sie besteht aus seinen drei Hauptwerken:
- Tauben im Gras (1951)
- Das Treibhaus (1953)
- Der Tod in Rom (1954)
Obwohl ursprünglich als Einzelromane erschienen, wurden die Romane in späteren Auflagen häufig gemeinsam veröffentlicht und besprochen. Oft geschieht dies ohne einen übergeordneten Titel. Die Bezeichnung Trilogie des Scheiterns wurde von der Literaturkritik geprägt. Das „Scheitern“ bezieht sich auf die gescheiterten Hoffnungen, dass nach 1945 ein Neuanfang möglich gewesen wäre.[1] Koeppen selbst verwendete den Begriff für den zweiten Roman der Trilogie: „Das Treibhaus schrieb ich als den Roman eines Scheiterns.“[2]
Marcel Reich-Ranicki urteilte: „Diese Bücher gehören zusammen: Es sind Teile einer Trilogie. Ihr Hauptthema lautet: die Deutschen nach dem Zusammenbruch des ‚Dritten Reichs‘.“[3] Laut Wolfgang Pütz wird in allen drei Romanen die Nachkriegszeit in Deutschland anhand exemplarischer Figuren, Schauplätze und Geschehnisse durchgespielt. Sie bilden damit eine thematische Einheit und zählen zu den wichtigsten Werken der deutschen Nachkriegsliteratur.[4]
Einzelnachweise
- Ulrike Böhmel Fichera: „Man hat Grund sehr bescheiden zu sein.“ Schuldbewusstsein in den Texten der ‚inneren Emigranten‘ nach 1945. In: Marcin Golaszewski, Magdalena Kardach, Leonore Krenzlin (Hrsg.): Zwischen Innerer Emigration und Exil. Deutschsprachige Schriftsteller 1933–1945. De Gruyter, Berlin 2016, ISBN 978-3-11-045278-5, S. 322.
- Matthias Kussmann: Auf der Suche nach dem verlorenen Ich. Wolfgang Koeppens Spätwerk. Königshausen & Neumann, Würzburg 2001, ISBN 3-8260-2084-7, S. 29.
- Marcel Reich-Ranicki: Der Zeuge Koeppen (1963). In: Meine deutsche Literatur seit 1945. DVA 2015, ISBN 978-3-641-17354-8.
- Wolfgang Pütz: Wolfgang Koeppen: „Tauben im Gras“. Lektüreschlüssel für Schülerinnen und Schüler. Philipp Reclam jun., Stuttgart 2010, ISBN 978-3-15-015429-8, Kapitel 1.