Triclinium
Das Triclinium (pl. Triclinia) war in der Antike ein steinernes oder hölzernes dreiliegiges Speisesofa. Vor allem im antiken Griechenland und im Römischen Reich war es weit verbreitet. Nach ihm wurde aber auch der antike Speisesaal, in dem drei einzelne Klinen oder die Triclinia aufgestellt waren, Triclinium genannt.
Das Speisesofa
Das Gestell der hölzernen Speisesofas war mit Gurten bespannt, auf denen Polster lagen. Auf jedem Platz lag ein Kissen, auf dem man sich mit dem linken Arm abstützte. Die Beine des Möbelstückes konnten gedrechselt sein. Zur Verzierung der Speisesofas gehörten Metallbeschläge und Intarsien. Auf einem Speisesofa fanden bis zu drei Personen Platz, die sich dort mit der Linken abstützten, während sie mit der Rechten nach Speise und Trank griffen. Dies war möglich, da zum Essen weniger Besteck verwendet wurde als heute. Man aß auf dem Speisesofa mit den Händen oder mit einem Löffel und grundsätzlich in halb liegender Position.
Der Speisesaal
Im römischen Reich bestand der Speisesaal aus drei Speisesofas (Klinen), die hufeisenförmig um den Tisch (mensa) angeordnet waren. Somit bestand das ideale Gastmahl im römischen Reich aus neun Personen. Im antiken Griechenland war diese zahlenmäßige Festlegung kaum verbreitet. Eine Sitzordnung für das römische Triclinium (vgl. Schema) ist ausführlich durch den antiken Autor Plutarch überliefert. Es existierten danach zwei Ehrenplätze, die dem Hausherrn und einem Ehrengast vorbehalten waren. Die Ehefrau und ein Kind konnten auf dem Sofa des Hausherrn Platz nehmen.
In der Frühzeit des römischen Reiches durften nur Männer auf den Triclinia Platz nehmen, während Frauen auf Sesseln am Mahl (cena) teilnahmen. Im Laufe der Geschichte passten sich die Römer jedoch dem etruskischen Brauch an, bei dem Frauen und Männer gleichberechtigt waren.
Andere Formen von Speisesofa und Speisesaal
Neben dem Triclinium kamen in der römischen Kaiserzeit auch halbkreisförmige (sigmaförmige) Speisesofas (Stibadium) auf. Abbildungen von Mahlzeiten an diesen Ruhebetten finden sich beispielsweise in römischen Katakomben. Der Ehrenplatz liegt hier in der Mitte.
Literatur
- Joachim Marquardt: Das Privatleben der Römer. 2. Auflage, Leipzig 1886, S. 302 ff.