transeuropa (Festival)
transeuropa ist ein europäisches Theater- und Performancefestival für die junge Szene. Es findet seit 1994 im Dreijahresrhythmus in Hildesheim statt.
Profil
transeuropa ist ein Theater- und Performancefestival, das sich in den letzten Jahren in der europäischen Theaterlandschaft etabliert hat. Es zeigt junge innovative Produktionen europäischer Nachwuchskünstler aus Theater, Tanz und Performance.[1]
Das Herzstück des Festivals bilden die internationalen Koproduktionen und Gastspiele. In Hildesheim bietet transeuropa jungen Künstle*innen mit Arbeits- und Lebensmittelpunkt in Europa Raum zur intensiven Auseinandersetzung mit einer ausgewählten Thematik und experimentellen Formen. transeuropa vernetzt die europäische Theaterszene, indem es strukturellem und inhaltlichem Austausch Theaterschaffender ein Forum gibt.
Gastspiele aus Deutschland und Europa machen aktuelle Tendenzen und Strukturen des europäischen Theaters sichtbar. transeuropa ist Sprungbrett für Nachwuchskünstler und Plattform zum Aufspüren neuer ästhetischer und diskursiver Entwicklungen. Nachfolgeengagements von Festivalpremieren in den Sophiensaelen Berlin, dem Theaterhaus Jena oder des Theaterhauses Gessnerallee Zürich sind Beispiele dafür.
Hinter der Organisation steht der Verein transeuropa e.V. Das Festival findet in Kooperation mit der Universität Hildesheim und ihren Studiengängen der angewandten Kulturwissenschaften statt. Die forschende Theaterwissenschaft wirkt hier als Verstärkerin, die die Auseinandersetzung mit innovativen Formen anregt und erörtert. Schwerpunkte liegen auf der Untersuchung von Produktionsprozessen und der Erprobung neuartiger Reflexionsformate mit eingeladenen Expert*innen aus Wissenschaft und Praxis. Theaterwissenschaftlicher Diskurs sowie die Förderung neuer Theateransätze profilieren transeuropa in besonderem Maße und haben es auch in Fachkreisen bekannt gemacht.
Geschichte
In den 1990er Jahren, nach dem Fall des sogenannten "Eisernen Vorhangs" in Europa, stellte transeuropa Verknüpfungen zwischen Ost und West her. Die junge Theaterszene in drei Partnerländern jenseits des Eisernen Vorhangs stand im Mittelpunkt des Festivalprogramms. Inzwischen spürt transeuropa aktuellen gesellschaftspolitischen und ästhetischen Entwicklungen und Diskussionen junger Künstler*innen in Europa nach und stellt sein Programm unter einen thematischen Schwerpunkt.
- 1994 mit den Partnerländern: Polen, Belgien und den Niederlanden (Künstlerische Leitung: Julia Lochte, Uta Schnell).[2][3]
- 1997 mit den Partnerländern: Tschechien, Großbritannien und den Niederlanden (Künstlerische Leitung: Viloa Hasselberg, Uta Schnell).[4]
- 2000 mit den Partnerländern: Dänemark, Russland und Großbritannien (das Festival ist zu Gast auf der Expo 2000 in Hannover) (Künstlerische Leitung: Olaf Kröck).[5]
- 2003 stand transeuropa unter dem Motto: Theater als Training für die Wirklichkeit (Theater aus Norwegen, Estland und der Schweiz)(Künstlerische Leitung: Carolin Hochleichter).[6]
- 2006 nahm transeuropa mit dem Festivalthema Neue Kollektive aktuelle Tendenzen junger europäischer Theater- und Performancekunst in den Blickpunkt, spezieller Fokus lag auf aktuellen Produktionen aus der Schweiz, Slowenien, Kroatien und Mazedonien (Künstlerische Leitung: Eva Plischke).[7]
- 2009 setzte sich transeuropa mit Grenzen und Grenzwerten auseinander, eingeladen waren junge Gruppen aus Belgien, Deutschland, Serbien und der Türkei (Künstlerische Leitung: Maike Piechot, Lea Seibert).[8]
- 2012 lud das Festival Gastspiele aus Island, Portugal und Litauen nach Hildesheim ein.[9][10]
- 2015 traten unter anderem Weronika Szczawińska & Team; Mala Kline; Karol Radziszewski; MelanieJame Wolf; Sööt/Zeyringer; Kasia Wolińska; Séverine Urwyler; Marja Christians und Isabel Schwenk; Voll:Milch; Sarah Farina; TS Jessica Marnie; N’toko; DJ Marfox auf.[11][12]
- 2018 fand das Festival vom 24. bis zum 27. Mai unter dem Titel transeuropa fluid in Hildesheim statt. In einem neu entwickelten internationalen Residenzprogramm erarbeiteten 15 Künstler eine gemeinsame viertägige Aufführung. Teil der Residenz waren: Anastasia Sosunova, BBB_, Guerilla Architects, Julia Sokolnicka, Mafalda Jacinto, Mirella Baciak, Sarah Ama Duah, virtuellestheater, Zeynep Sarikartal. Das Leitungskollektiv bestand aus: Sophie Blomen, Carolina Brinkmann, Julia Buchberger, Elena Fiebig, Sophie Hübner, Patrick Kohn, Max Reiniger, Nora Strömer, Till Wiebel.[13][14][15]
- 2021 feierte das Festival seine zehnte Ausgabe im pandemiekompatiblen Hybridformat. Unter dem Titel transeuropa [X] - ENTER THE COLLECTIVE VISION beschäftigte es sich künstlerisch mit Zusammenhalt, Zugehörigkeit und Gemeinschaft sowie Utopien, Visionen und Zukunftsentwürfen. Künstler*innen mit transnationalen Biografien präsentierten ihre Werke im Video-/Livestreamformat, mit reduziertem Publikum und Hygienemaßnahmen oder als performative Installation im Stadtraum. Das Vermittlungs- und Diskursprogramm umfasste Themen wie Digitalität, diskriminierungsarme Kulturarbeit oder Social Media in den performativen Künsten sowie eine Zusammenkunft von Vertreter*innen aus den Leitungsteams aller zehn Festivalausgaben in einer öffentlichen Videokonferenz. Das Leitungsteam bestand aus Ulrike Wegener, Nicolas Lenz, Emma Wörtmann, Bellatrix Ziegler und Eva Bode.
Weblinks
Einzelnachweise
- Transeuropa-Festival startet in die achte Runde. Abgerufen am 1. Januar 2018.
- 1. Europäisches Theaterfestival 1994. Abgerufen am 1. Januar 2018.
- Transeuropa-Festival in Hildesheim. Abgerufen am 1. Januar 2018.
- Das Programm. Abgerufen am 1. Januar 2018.
- Das war transeuropa 2000! Abgerufen am 1. Januar 2018.
- index. Abgerufen am 1. Januar 2018.
- transeuropa 2006 kommt! Abgerufen am 1. Januar 2018.
- Grenzwert-What's your border worth? Abgerufen am 1. Januar 2018.
- TRANSEUROPA. Abgerufen am 1. Januar 2018.
- Das Europäische Theater- und Performancefestival „transeuropa“ aus Hildesheim gewinnt nationale Ausscheidung. Abgerufen am 1. Januar 2018.
- Unser Festival-Programm steht fest! Abgerufen am 1. Januar 2018.
- EEPAP RESIDENCY AT THE 2015 TRANSEUROPA FESTIVAL IN HILDESHEIM, GERMANY. Abgerufen am 1. Januar 2018 (englisch).
- transeuropa fluid Europäisches Festival für Performative Künste. Abgerufen am 1. Januar 2018.
- transeuropa 2018 - Alles fließt. Abgerufen am 1. Januar 2018.
- TRANSEUROPA FLUID. Abgerufen am 1. Januar 2018.