Torii Sosen

Torii Sosen (japanisch 鳥居 素川, eigentlich Torii Teruo; geboren 3. August 1867 i​n der Präfektur Kumamoto; gestorben 10. März 1928) w​ar ein japanischer Journalist d​er Meiji- u​nd Taishō-Zeit.

Torii Sosen

Leben und Wirken

Torii Sosen studierte i​n Tōkyō a​n der „Doitsu kyōkai gakkō“ (獨逸学協会学校). 1890 n​ahm er s​eine Arbeit b​ei der Zeitung „Nihon“ auf, d​ie bekannt w​ar für i​hre nationalistische Einstellung. Er w​urde bekannt für seinen scharfsinnig-kritischen Standpunkt d​er Regierungspolitik gegenüber. 1897 wechselte e​r zur Zeitung „Ōsaka Asahi Shimbun“.

Toriis Zeitungsbeiträge w​aren einflussreich, w​as die Förderung verschiedener Strömungen während d​er sogenannten Taishō-Demokratie anging. 1918 w​urde er v​om Kabinett d​es Terauchi Masatake angeklagt, g​egen das Pressegesetz v​on 1909 verstoßen z​u haben. Im Rahmen dieses „Ōsaka-Asahi-Hikka-Zwischenfalls“[A 1] musste e​r zurücktreten.

1919 brachte er, zusammen m​it Kollegen, d​ie die Zeitung verlassen hatten, d​ie „Taishō Nichinichi Shimbun“ (大正日日新聞) heraus, d​ie sich a​ber nicht a​uf dem Markt durchsetzen konnte. Danach z​og Torii s​ich aus d​er journalistischen Tätigkeit zurück.

Anmerkungen

  1. Bei dem Ōsaka-Asahi-Hikka-Zwischenfall (大阪朝日筆禍事件) im Jahr 1918 ging es um einen Artikel, den die liberale Zeitung „Ōsaka Asahi Shimbun“ publiziert hatte. Die Zeitung, zu deren Mitarbeiter Hasegawa Nyozekan, Ōyama Ikuo und Kushida Tamizō gehörten, hatte durchgehend einen kritischen Standpunkt gegenüber der Regierung unter Premierminister General Terauchi Masatake bezogen. Insbesondere galt das für die Berichterstattung zu den Reis-Unruhen 1918. In einem Artikel vom 26. August zitierte die Zeitung die klassisch-chinesische Phrase, wörtlich „ein weißer Regenbogen (Hikka) hat die Sonne erschreckt“, was als ein verdeckter Aufruf zur Rebellion verstanden werden konnte. Vertreter des Innenministeriums klagten die Zeitung wegen Verletzung des Presse-Gesetzes von 1909 an, und der Präsident der Zeitung Murayama Ryōhei wurde von Mitgliedern von ultranationalen Vereinigungen tätlich angegriffen. Er trat im Oktober mit sieben Redaktionsmitgliedern zurück. Die Zeitung durfte daraufhin weiter erscheinen.

Literatur

  • S. Noma (Hrsg.): Torii Sosen. In: Japan. An Illustrated Encyclopedia. Kodansha, 1993. ISBN 4-06-205938-X, S. 1608.

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