Toraschild

Der Toraschild (hebräisch טַס tas, deutsch Platte, Blech)[1] gehört n​eben Torawimpel, Toramantel, Torazeiger u​nd Tora-Krone (Keter) o​der zwei kleiner Krönchen (Rimonim) z​u den fünf Schmuckstücken d​er Tora. Er erinnert a​n den Brustschild d​es Hohepriesters Aaron u​nd ist m​eist mit Symbolen w​ie den Löwen Judas, z​wei Säulen (Sinnbild d​es Salomonischen Tempels) u​nd den Gesetzestafeln m​it den zehn Geboten versehen. Eine Lade ermöglicht d​as Einschieben v​on Hinweisschildchen, d​ie den jeweiligen Feiertag anzeigen. Ältere Stücke s​ind oft m​it aufgesetzten Kronen verziert, welche d​ie Loyalität gegenüber d​em Landesherrn unterstreichen sollten.

Toraschild (Tas) aus Stuttgart, 18. Jahrhundert, Jüdisches Museum der Schweiz
Toraschild, 18. Jahrhundert

Toraschilde sind als Ritualobjekte seit dem 15. Jahrhundert belegt. Sie fanden besonders in aschkenasischen Gemeinden weite Verbreitung. Es handelt sich meist um handgetriebene Arbeiten aus Silber oder versilbertem Kupferblech, sie sind ungefähr 15 mal 20 cm groß.

Literatur

  • Vera Bendt: Judaica. Katalog. Abteilung Jüdisches Museum (= Teil von: Anne-Frank-Shoah-Bibliothek). Berlin-Museum, Berlin 1989, ISBN 3-925653-02-3, S. 173–183.
Commons: Toraschild – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Jacob Levy: Neuhebräisches und chaldäisches Wörterbuch über die Talmudin und Midraschim. Band 2. Brockhaus, Leipzig 1879, S. 169 (uni-frankfurt.de Scan in der Freimann-Sammlung der Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main).
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.