Tomba del Cacciatore
Bei der Tomba del Cacciatore (dt. Grab des Jägers) handelt es sich um den modernen Namen eines ausgemalten etruskischen Grabes in Tarquinia, Latium. Das Grab wurde 1962 entdeckt. Es hat eine Treppe, einen Vorraum und die eigentliche ausgemalte Grabkammer, die an drei Seiten breite Bänke aufweist, auf denen einst die Toten lagen. Die Grabkammer fand sich ausgeraubt. Im Schutt der Grabkammer fanden sich zahlreiche Scherben aus verschiedenen Epochen.
Die Bemalung der Grabkammer ist einzigartig und zeigt nicht die sonst üblichen Festlichkeiten, sondern ist als Inneres eines Jagdzeltes gestaltet. Das Dach zeigt Balken und aufgemalte Stoffe. An den Wänden sind die Pfosten aufgemalt, die das Dach stützen. Vor allem der obere Teil der Wand ist mit geometrischen Motiven und einem Tierfries dekoriert. Diese imitieren wahrscheinlich Stoffe. Der Hauptteil der Wand zeigt einen durchsichtigen Stoff, durch den man nach draußen schauen kann, wo auf der rechten Wand ein kleines Reh zu sehen ist. Von der Decke des Zeltes hängen diverse Dinge, darunter eine erlegte Wildente, erlegtes Wild sowie Kränze.
Das Grab datiert an den Beginn des fünften Jahrhunderts v. Chr.
Literatur
- Mario Moretti, Leonard von Matt: Etruskische Malerei in Tarquinia. DuMont Schauberg, Köln 1974, ISBN 3-7701-0541-9, S. 80–86, Abb. 52–56.