Toftadösen
Der Toftadösen bei Gnisvärd ist Gotlands einziger erhaltener und belegter Dolmen. Die Ostseeinseln Schwedens sind insgesamt arm an neolithischen Zeugnissen. Auch auf Öland sind nur wenige Dolmen (schwedisch Dös) belegt (Dolmen von Resmo). Die Kammergröße betrug etwa 3,0 × 1,5 Meter. Die Kammer befindet sich in einer nur teilweise erhaltenen, 7,0 × 5,0 Meter großen Einfassung aus Kalksteinplatten.
Beschreibung
Der Dösen wurde Anfang des 20. Jahrhunderts entdeckt. Er ist direkt neben der Straße zu finden, die unweit der Schiffssetzungen bei Gnisvärd durch den Wald führt, und Gnisvärdsvägen genannt wird. Der Dösen wurde 1912 erstmals ausgegraben. Bei dieser Grabung wurden lediglich drei menschliche Unterkiefer gefunden. Bei der Nachuntersuchung der Megalithanlage im Jahre 1984 wurden außerhalb der Kammer Knochenreste und Zähne gefunden, die 1912 mit dem Füllmaterial aus der Kammer entfernt worden waren. Es ließen sich somit keine Rückschlüsse auf ihre ursprüngliche Lage ziehen.
Die Datierung aus dem baugeschichtlichen Zusammenhang ergibt eine Bauzeit am Übergang des frühen zum mittleren Neolithikum um 3500 v. Chr.[1]
Das komplette Skelett einer etwa 40 Jahre alten Frau wurde ebenfalls außerhalb der Kammer, aber innerhalb der Einfassung, gefunden. Mittels Radiocarbonmethode (C14-Methode) wurde es in die späte Bronzezeit datiert. Dies befremdet, da zu dieser Zeit bereits die Feuerbestattung vorherrschte.
Siehe auch
Einzelnachweise
- Lars Bägerfeldt: Neolitikum på Gotland.Problem och konsekvenser, utifrån undersökningen av en dös och neolitiska lösfynd. 1992 ISBN 91-86742-33-7
Literatur
- Paul Wallin & Helene Martinsson-Wallin: The story of the only (?) megalith grave on Gotland Island. Documenta Praehistorica XXXVII, 2010
Weblinks
- Beschreibung und Bild
- Toftadösen – Eintrag in der Datenbank „Fornsök“ des Riksantikvarieämbetet (schwedisch). Abgerufen am 9. Oktober 2013