Tianyi
Tianyi ist das Pseudonym der chinesischen Schriftstellerin Liu, die homoerotische Romane veröffentlicht. Sie wurde deshalb am 31. Oktober 2018 zu zehn Jahren Haft verurteilt.
Das Urteil erregte breitere Aufmerksamkeit zuerst in China, schließlich auch weltweit, weil es im Internet stark geteilt wird und über die harsche Strafe debattiert wird. Tianys soll 7.000 Exemplare online verkauft und 150.000 Yuan verdient haben, das sind knapp 19.000 Euro. Sie soll nach dem großen Erfolg ihres Romans Occupy im Jahr 2017 verhaftet worden sein, mit der Beschuldigung, „obszönes sexuelles Verhalten zwischen Männern“ beschrieben zu haben.
Herstellung und Vertrieb von Pornografie sind in China strikt verboten. Doch erfreuen sich homoerotische Publikationen im Eigenverlag seit einigen Jahren steigender Beliebtheit. Monatlich sind hunderte Titel Neuerscheinungen zu verzeichnen, von denen auch etliche bereits verfilmt wurden. Die meisten dieser Publikationen beschreiben homosexueller Beziehungen nicht explizit, sondern deuten sie nur an.[1][2]
Einzelnachweise
- ORF: Homoerotische Bücher: Zehn Jahre Haft für Chinesin, 19. November 2018
- Nectar Gan: Outcry as Chinese erotic writer jailed for more than 10 years over gay sex scenes in novel, South China Morning Post, 18. November 2018