ThyssenKrupp Bilstein
thyssenkrupp Bilstein GmbH mit Sitz in Ennepetal und Bochum ist ein Stoßdämpferhersteller. Das Unternehmen bietet Produkte zur Dämpfung und Federung von Fahrzeugen an. Ca. 4.100 Mitarbeiter sind weltweit für Thyssenkrupp Bilstein tätig; Produktionsstandorte bestehen in Deutschland (Mandern und Ennepetal), Rumänien (Sibiu), USA (Hamilton und Poway), China (Shanghai) und Mexiko (San Miguel de Allende).[1]
thyssenkrupp Bilstein GmbH | |
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Rechtsform | GmbH |
Gründung | 1873 |
Sitz | Ennepetal |
Leitung | Geschäftsführer: Timo Krutoff (Vorsitzender), John Kuijpers, Hanno Luczak |
Mitarbeiterzahl | ca. 4.100 |
Umsatz | ca. 800 Millionen Euro (2018) |
Branche | Automobilzulieferer |
Website | www.bilstein.de https://www.thyssenkrupp-components-technology.com |
Historie
1873 erfolgte die Gründung durch August Bilstein[2] im westfälischen Altenvoerde. Es wurden Fensterbeschläge unter dem Namen AUBI, abgeleitet von August Bilstein, produziert, die das Unternehmen schon bald weit über die heimische Region bekannt machten.
1927 hatte das Unternehmen dann erste Erfahrungen als Automobilzulieferer:[3] Den Weg in Richtung Automobilzubehör-Industrie startete der Sohn des Gründers Hans Bilstein 1927 durch die Zusammenarbeit mit der Berliner Levator-Hebezeug-Fabrik, die 1930 übernommen wurde. Damit kam auch deren Kranproduktion zu Bilstein, die erst 1992 nach der Übernahme durch Krupp eingestellt wurde.[4]
1954 begann die Entwicklung des Einrohr-Gasdruckdämpfers nach dem De-Carbon-Prinzip: Bilstein baut den ersten Gasdruckstoßdämpfer nach einer Idee des französischen Schwingungsforschers Bourcier de Carbon. Bei ihm gleicht ein Gasdruckpolster den Volumenunterschied beim Ein- und Ausfahren des Kolbens aus.[5] Ab 1957 erfolgte die Produktion der Gasdruckstoßdämpfer für Mercedes-Benz-Erstausrüstung. 1991 erfolgte die Übernahme durch Krupp Stahl AG; das Unternehmen firmiert zunächst als Krupp Bilstein GmbH; nach dem Zusammenschluss der Konzerne Thyssen und Krupp erfolgte die Umfirmierung in ThyssenKrupp Bilstein
2005 fusionierten ThyssenKrupp Bilstein und ThyssenKrupp Federn zu ThyssenKrupp Bilstein Suspension. Die ThyssenKrupp Federn und Stabilisatoren GmbH wurde im Oktober 2011 aus der ThyssenKrupp Bilstein Suspension GmbH ausgegründet und verselbständigt mit dem Ziel, eine eigenständige Marktansprache bei den OEMs sicherzustellen.
Motorsport
Die Motorsportgeschichte des Unternehmens mit dem blaugelben Logo begann, als Mercedes-Benz erstmals Gasdruckstoßdämpfer von Bilstein in ein Rallyeauto einbaute – der Mercedes-Benz 220 SE-„Heckflosse“ gewann auf Anhieb. Porsche kam bald als Partner im Motorsport hinzu, gefolgt von Alfa, BMW und anderen.
Fahrer wie Niki Lauda und Alain Prost gewannen mit Autos mit Bilstein-Dämpfern Formel-1-Rennen und -Meisterschaften, es gab fünf Titel in der Rallye-WM, ein Porsche 911 Allrad mit Bilstein-Fahrwerk siegte bei der Rallye Paris-Dakar. Man war beteiligt an Meisterehren in der Berg- und der Tourenwagen-Europameisterschaften, Siege bei den großen 24-Stunden-Rennen von Le Mans, auf dem Nürburgring und in Daytona sowie Meistertitel in der Sportwagen-Weltmeisterschaft. Zeitweise startete bis zu 90 Prozent des NASCAR-Feldes auf Produkten des Hauses.[6] Im Jahr 2012 feierte Bilstein Motorsport sein 50-jähriges Jubiläum. Dazu ist ein Buch 50 Jahre BILSTEIN MOTORSPORT erschienen.[7] Im Mai 2013 wurde Martin Flick Leiter Motorsport bei ThyssenKrupp Bilstein.[8]
Blau-Gelbes Bilstein-Auto
Von 2004 bis Anfang 2009 arbeitete Bilstein mit dem Motorsportteam Land Motorsport zusammen, um eine neue Stoßdämpfergeneration im Renneinsatz zu erproben. Insgesamt wurden mit dem blau-gelben Bilstein-Porsche[9] 19 Gesamtsiege in der BFGoodrich Langstreckenmeisterschaft und ein Sieg beim 24-Stunden-Rennen von Dubai 2009 erfahren.[10] Anfang 2009 wurde der Audi R8 LMS mit Stoßdämpfern ausgerüstet. Auch hier arbeitete man gemeinsam mit Audi-Team Phoenix an der Weiterentwicklung der Motorsport-Stoßdämpfer auf der Nordschleife.
Im Mai 2012 konnte der von Phoenix eingesetzte blau-gelbe Bilstein-Audi R8 LMS Ultra[11] das 24h-Rennen auf dem Nürburgring gewinnen. Den zweiten und dritten Platz belegten Mamerow Racing und Hankook-Team-Heico, deren Fahrzeuge ebenfalls mit Bilstein-Stoßdämpfern ausgerüstet waren.
Im Jahr 2013 wechselte Bilstein für das traditionsreiche 24h-Rennen zu einem gelb-blauen Aston Martin V12 Vantage GT3 mit der Startnummer 007.[12] Das Fahrzeug konnte einen zehnten Platz erreichen.
Weblinks
Einzelnachweise
- thyssenkrupp weiter auf Wachstumskurs in Mexiko. Abgerufen am 19. Dezember 2018.
- Über Bilstein: Historie. Abgerufen am 19. Juni 2014.
- Historie ThyssenKrupp Bilstein Suspension. Archiviert vom Original am 13. November 2011; abgerufen am 19. Juni 2014.
- Unternehmensportrait ThyssenKrupp BILSTEIN Suspension GmbH – Engineered in Germany. (DOC; 86 kB) (Nicht mehr online verfügbar.) Archiviert vom Original am 5. März 2016; abgerufen am 19. Juni 2014. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Bernd Heißing, Metin Ersoy, Stefan Gies: Fahrwerkhandbuch Grundlagen · Fahrdynamik · Komponenten · Systeme · Mechatronik · Perspektiven. Hrsg.: Springer Vieweg. Wiesbaden 2013, ISBN 978-3-658-01992-1, S. 6.
- Bilstein Motorsport: Historie / Erfolge. Abgerufen am 19. Juni 2014.
- ThyssenKrupp Bilstein Tuning GmbH (Hrsg.): 50 Jahre Bilstein Motorsport: eine bewegende Geschichte. Petrolpics, Motorsport Publ., Bonn 2011, ISBN 978-3-940306-11-1.
- Martin Flick übernimmt Leitung Motorsport Bilstein. In: auto.de. 24. Mai 2013, abgerufen am 19. Juni 2014.
- Abschied vom Land-Bilstein-Porsche. In: GT-Eins. 5. Februar 2009, abgerufen am 19. Juni 2014.
- 24h Dubai 2009: Land gewinnt vor Schubert. In: Sportauto. Abgerufen am 19. Juni 2014.
- 24 Stunden Nürburgring: Audi holt den ersten Sieg beim 24h-Rennen am Ring. In: Ring1.de. 21. Mai 2012, abgerufen am 19. Juni 2014.
- Aston Martin Racing Bilstein Vantage Gt3 Ready To Take On The 24 Hours Of Nürburgring. Aston Martin Racing, 14. Mai 2013, abgerufen am 19. Juni 2014.