Thrud
Thrud (altnord. Þrúðr »Kraft«) ist in der nordischen Mythologie die Tochter der Sif und des Donnergottes Thor. Es ist von ihr kaum etwas bekannt.
Da in den Quellen neben Thrud sonst von keiner weiteren Tochter Thors die Rede ist, wird teilweise vermutet, dass es sich im Alvíssmál um Thrud handelt.[1] Bei der Begebenheit im Alvíssmál wird Thors Tochter jedoch nicht namentlich erwähnt. Insofern ist trotz großer Wahrscheinlichkeit nicht völlig gesichert, dass es sich in der Alvissmál-Erzählung ebenfalls um Thrud handelt.[2]
Im Alvíssmál hält der Zwerg Alvíss (»Allwissender«) um die Hand von Thors Tochter (Thrud?) an. Thor, der gegen die Heirat ist, fragt den Zwerg die ganze Nacht aus, wie einzelne Naturobjekte bei den verschiedenen Wesen – Asen, Alfen, Zwerge, Riesen, Menschen usw. – genannt werden. Als der erste Strahl der Sonne auf Alvíss trifft, wird er in Stein verwandelt. Die Begebenheit findet sich nur im Alvíssmál, einem sehr jungen eddischen Gedicht, das vor allem verschiedene poetische Ausdrücke vermittelt. Die Forschung nimmt an, dass die Freiersage eine Erfindung des Dichters vom Alvíssmál selbst ist.
Literatur
- Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie (= Kröners Taschenausgabe. Band 368). 3., völlig überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2006, ISBN 3-520-36803-X.
- Arnulf Krause: Reclams Lexikon der germanischen Mythologie und Heldensage, Stuttgart 2010.
Weblinks
Einzelnachweise
- Zum Beispiel von Wolfgang Golther: Handbuch der germanischen Mythologie, Kettwig 1987, 3. Auflage (Nachdruck der revidierten Ausgabe von 1908), S. 282.
- Rudolf Simek und Arnulf Krause (vgl. Literaturangaben) stellen keinen Bezug zu Thrud her.